Potsdamer Neueste Nachrichten 07.06.08

 

Kleinmachnow will Hoffbauer locken

Bürgermeister soll Finanzierung einer Dreifeldsporthalle prüfen

Kleinmachnow - Der Weg für ein evangelisches Gymnasium am Schwarzen Weg ist aufgezeigt. Am Donnerstag beauftragten die Kleinmachnower Gemeindevertreter Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD), Finanzierungsvorschläge für eine Dreifeld-Sporthalle auf dem ehemaligen Siemensgelände zu erarbeiten. Die dann größte Halle der Region soll vom dreizügigen Hoffbauer-Gymnasium, vom Teltower Oberstufenzentrum und regionalen Sportvereinen genutzt und gemeinsam mit den beiden Nachbarkommunen Teltow und Stahnsdorf sowie vom Landkreis finanziert werden.

Von einem „einmaligen Glücksfall“, sprach SPD-Fraktionschef Michael Scharp in der der zum Teil hitzigen Diskussion. Einige Abgeordnete haderten, dass Kleinmachnow einen privaten Schulträger mit Gemeindegeld unterstützen wolle. Doch noch nie, so Scharp, seien sich alle drei Kommunen und der Landkreis über ein solches Projekt so einig gewesen: „Jeder will sein Geld geben – wann gab es das schon mal?" Die große Mehrheit von 20 Gemeindevertretern sah das genauso und stimmte für den Prüfantrag.

Nach einer längeren Standortdiskussion zwischen Teltow und Kleinmachnow wird die Potsdamer Hoffbauer-Stiftung ab dem kommenden Schuljahr drei gymnasiale Klassenzüge in Kleinmachnow betreiben. Bereits jetzt führt die gemeinnützige Gesellschaft eine Grundschule und einen Kindergarten am Schwarzen Weg. Mit dem Gymnasium könnte eine Art Campus auf dem ehemaligen Siemensgelände entstehen, welches an die Nachbarkommunen Teltow und Stahnsdorf grenzt. Doch die noch fehlenden Sportanlagen auch noch finanzieren, würde Hoffbauer überfordern. Daher soll als regionaler Gemeinschaftsakt inklusive des Zutuns des Landkreises realisiert werden. Letztere werde rund eine Million Euro bereitstellen, da das benachbarte Oberstufenzentrum ebenfalls eine Sporthalle benötigt, erklärte Blasig am Donnerstag. Der Eigentümer des Geländes wäre bereit, Grund und Boden zu verkaufen.

Kritik hagelte es vor allem von den Linken: Wolfgang Kreemke befürchtet, dass der freie Träger „über Gebühr mit Geld versorgt wird“. Schließlich trage der Kreis bereits die Personalkosten für das erste Jahr des Hoffbauer-Gymnasiums. Statt Gemeinde und Kreis weiter zu belasten, solle Hoffbauer einen Kredit aufnehmen, befand Kreemke, der die Kosten für die Sportstätten auf rund fünf bis sechs Millionen Euro schätzte. Genaue Zahlen wird Bürgermeister Blasig in den kommenden Wochen liefern. Erst danach werden die Geldgeber endgültig über den Bau entscheiden. Tobias Reichelt