Potsdamer Neueste Nachrichten 24.05.08

 

Grünes Licht für Schwarzen Weg

Teltow will Hoffbauer-Stiftung aus Mietvertrag für Gymnasium entlassen / Idee für regionale Sporthalle

Teltow/Kleinmachnow - Grünes Licht signalisierten am Donnerstag die Bildungsausschüsse von Kleinmachnow und Teltow für das einstige Siemensgelände am Schwarzen Weg als Standort, für eine evangelisches Gymnasium in Trägerschaft der Hoffbauer-Stiftung. Beide Fachausschüsse hatten sich zu einer gemeinsamen Beratung im Teltower Bürgerzentrum getroffen. Über zwei Stunden dauerte die Debatte, die hinter verschlossenen Türen stattfand.

Da die Hoffbauer-Stiftung das Gymnasium ursprünglich im Gebäude der frei gewordenen Teltower Bruno-H.-Bürgel Schule eröffnen wollte und dafür bereits einen Mietvertrag mit der Stadt abgeschlossen hat, müssen Teltows Stadtverordnete noch der Auflösung der Vereinbarung zustimmen – der Bildungsausschuss hat ein entsprechendes Vorgehen am Donnerstag mehrheitlich empfohlen.

Die Umorientierung von Teltow an den Schwarzen Weg resultiert u.a. aus dem hohen Bedarf der Region an Gymnasialplätzen. Statt eines zweizügigen evangelischen Gymnasiums kann die Hoffbauer-Stiftung am Kleinmachnower Standort auf drei Züge erweitern. Trotzdem war das Teltower Votum für den neuen Standort nicht ganz so grün ausgefallen wie das der Kleinmachnower Ausschussvertreter. „Bei uns war es mehr ein Hellgrün“, meinte Teltows CDU-Stadtverordneter Ronny Bereczki gegenüber den PNN. Denn mit der Entscheidung seien auch finanzielle Erwartungen verbunden. So soll sich Teltow mit etwa zwei Millionen Euro am Bau einer Dreifeldsporthalle inklusive der Außenanlagen am Schwarzen Weg beteiligen. Kleinmachnow will sich mit einem Anteil in gleicher Höhe engagieren. Auch Stahnsdorf soll sich finanziell beteiligen. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, gemeinsam eine Multifunktionshalle zu bauen, wie sie die Region braucht“, so Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD). Hoffnung besteht auch, dass der Landkreis finanzielle Mittel bereit stellt. Nutzer der Halle sollen neben dem evangelischen Gymnasium die bereits am Standort etablierte evangelische Grundschule und das benachbarte Oberstufenzentrum werden. Auch dem Regionalen Sportverein, einem der größten Verein im Land Brandenburg, sollen Hallenzeiten eingeräumt werden.

In der Sitzung am Donnerstag waren die Teltower Stadtverordneten noch nicht bereit, sich auf eine konkrete finanzielle Beteiligung festzulegen. Sie setzten durch, dass der Text des Beschlusses geändert wurde und die Verwaltungen beider Kommunen beauftragt werden „eine finanziell belastbare Vorlage zu erarbeiten“, aus der ersichtlich sein müsse, wie die Sportflächen am Standort entwickelt werden können. Als Grund für Teltows Zögern verweist Bereczki auf die dringlichen Probleme an den eigenen Grundschulen. So müsse noch der Erweiterungsanbau an der Anne-Frank-Schule finanziert werden, ebenso akut sei das Problem der maroden Turnhalle an der Stubenrauch-Grundschule. Für das Mühlendorf werde ein weiterer Hortneubau erwogen und in Seehof soll eine vierte Grundschule mit Turnhalle errichtet werden. In diesem Sommer werde zudem die Sporthalle der Mühlendorf-Oberschule saniert. Bereczki: „Daher brauchen wir erst einmal ein Konzept, aus dem erkennbar ist, was auf uns zukommt.“

Dem pflichtet auch Ausschusschef Eberhard Derlig (FDP) bei. Bevor für die Probleme an Teltows Schulen nicht gelöst seien und die damit verbundenen Kosten auf dem Tisch liegen, sei es nicht möglich, sich zu einem finanziellen Engagement für eine Sporthalle am Siemens-Standort zu bekennen. „Außerdem muss klar sein, welchen Nutzen Teltow von dieser Halle hat ". Der Hinweis, dass die Sportstätte auch vom RSV genutzt werden könne, reiche nicht aus, so Derlig. Denn mindestens bis 16 Uhr werde sie täglich von den Schulen belegt sein. KiG/pek