Potsdamer Neueste Nachrichten 02.05.08
Internationale Schule eröffnet Sporthalle – ab Herbst können sich auch Vereine einmieten
Kleinmachnow - Solche
Zierleisten kennt nur, wer schon mal in einer Mercedes-S-Klasse Platz nehmen
durfte: Zur Eröffnung der neuen Sporthalle der Internationalen Schule in
Kleinmachnow liefen am Dienstagabend rund 400 Gäste über genau solche Leisten
im Eingangsbereich der für 4,7 Millionen Euro gebauten Halle auf dem Seeberg.
Nur dass hier nicht die Buchstaben des Stuttgarter Konzerns in das mattglänzende
Metall der Fußabtreter eingeprägt waren, sondern die der Schule: BBIS – Berlin
Brandenburg International School.
Für Schuldirektor Thomas Schädler ging mit der Eröffnung der Halle ein Traum in
Erfüllung. Ganz oben auf seiner Wunschliste hätte sie gestanden, erklärte er
dem Publikum vor voll besetzen Rängen. Bereits Ende Februar wurde das Gebäude
vom Bauamt geprüft und seit März trainierten die Schüler für ihren
Eröffnungsauftritt. Mit einer Fanfare begrüßten sie Eltern, Lehrer, Diplomaten,
Firmenchefs und Politiker, ehe Richard Bartlett, Direktor der Oberstufen, die
vielseitigen Funktionen der dreiteiligen Halle präsentierte – in englischer
Sprache, wie es an der BBIS üblich ist. Es surrte und klackte, Trennwände
teilten die rund 1200 Quadratmeter große Hallenfläche, Basketballkörbe wurden
herabgelassen und die Fenster automatisch geöffnet. Viele der Gäste staunten
nicht schlecht, hatte man doch zuvor einige von ihnen an der dunkelgrauen
Fassade der Halle klopfen sehen: „Klingt irgendwie billig“, hieß es da noch.
Doch diesen ersten Eindruck sollte das wohl größte Fenster der Gemeinde schnell
wett machen. Über die gesamte Ostseite des Gebäudes erstreckt sich die
Glasfront, die erst in 8,50 Metern Höhe am Rand des Stahltrapezdachs endet.
Hinter und unter den Tribüne befinden sich Umkleide-, Vorbereitungs- und
Sportgeräteräume. Gerade in letzteren schlummern kleine Schätze: Rund 80 000
Euro haben Eltern an der BBIS in einer Spendenaktion für die modernen
Sportgeräte gesammelt. Um zu zeigen, wie gut das Geld der Eltern aber bei ihren
Kindern investiert war, erklommen diese zu klassischer Klaviermusik die
Kletterwand, sprangen Pirouetten auf dem Trampolin und rollten sich am Reck.
Zukünftig will die BBIS die Halle in
der Woche bis 15 Uhr für sich nutzen. Ab Herbst sollen sich dann auch andere
Schulen und Vereine einmieten können. Gespielt werden kann darin fast alles:
von Volleyball über Hand-, Basket- und Fußball bis hin zu Badminton und Tennis.
Angesichts der insgesamt 16 montierten Basketballkörbe wurde auch RSV-Präsident
Michael Grunwaldt bei der Eröffnungsfeier warm ums Herz. Zu gerne würde er hier
seine Basketballmanschaft spielen sehen. Erste Überlegungen dazu gab es
bereits. Schließlich könnten die Fans auf dem einsamen Seeberg nur wenige Leute
stören.Tobias Reichelt