Potsdamer Neueste Nachrichten 16.04.08

 


Seeberg-Pläne reif zur Auslage Trotz Kritik erfolgt der nächste Planungsschritt

Kleinmachnow - Kleinmachnower, die sich zu den Plänen äußern möchten, wie der Seeberg künftig bebaut werden soll, können dies bald tun. Am Montag befand der Hauptausschuss, dass der Bebauungsplanentwurf reif ist, öffentlich ausgelegt zu werden. Endgültig über die Auslegung entscheiden wird die Gemeindevertretung in der kommenden Woche.

Im Vorfeld war das Planwerk kontrovers diskutiert worden, der Bauausschuss hat es sogar abgelehnt, da das Maß der Bebauung wesentlich höher sei als bisher angenommen. Im Hauptausschuss, dem wichtigsten parlamentarischen Gremium nach der Gemeindevertretung, habe er jedoch wenig Überzeugungsarbeit für eine Zustimmung leisten müssen, so Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD). Acht von drei Mitgliedern hätten die Vorstellungen der Planer für ausgewogen befunden.

Neben dem Maß der Bebauung wurde das Vorhaben der Berlin Brandenburg International School (BBIS) kritisch gesehen, im Bereich der unter Denkmalschutz stehenden, ehemaligen Reichspostbauten eine Mensa zu bauen. Bei einem Vor-Ort-Termin in der vergangenen Woche konnten die Bedenken, dass durch diesen Bau weitere Flächen bebaut werden, zum Teil ausgeräumt werden. Strittig war zudem die vom Bauamt getragene Idee der Planer, im Bereich der Hakeburg weniger Parkplätze anzulegen, als sie der künftigen Hotel- und Gaststättenbetrieb verlangt. „Immerhin können die Investoren dadurch auf den Bau von mehr als 200 Stellplätzen verzichten und zugleich eine Ablösesumme von rund. 1,5 Millionen Euro sparen“, monierte FDP-Fraktionschefin Kornelia Kimpfel. Blasig schüttelt indes energisch den Kopf: In einem B-Planverfahren sei es zulässig, die Frage der anzulegenden Stellplätze differenziert zu lösen. Es stand die Frage, wie viele Parkplätze wo geschaffen werden sollen. Planer, Verwaltung sowie Ausschuss-Mehrheit entschieden sich für „wenig Blech auf dem Seeberg“. Stattdessen sollen die Parkplätze im Ortszentrum am Fuße des Seebergs genutzt werden. „Ein guter Kompromiss“ so Blasig.

„Sehenden Auges steuert diese Verwaltung Kleinmachnow in ein gigantisches Verkehrschaos,“ warnt hingegen Kimpfel. Denn die großflächigen Sport-, Turn- und Schwimmanlagen sowie weitere neue Veranstaltungsflächen auf dem Seeberg würden auch außerhalb des Schulbetriebs abends sowie an Wochenenden und Feiertagen genutzt – die Stellplätze im Ortszentrum würden daher nicht genügen. Für den großen Biergarten an der Hakeburg, die dortigen Veranstaltungsräume und das neue Hotel sei eine Dauernutzung ohnehin die Regel. Die FDP könne deshalb allen Kleinmachnowern nur raten, sich „intensiv mit ihren Anregungen und Hinweisen am Auslegungsverfahren zu beteiligen“.

Das will auch Blasig, weil das Teil des Planungsprozederes ist, das nach vielen Jahren nun endlich zum Abschluss gebracht werden soll. „Es wird Zeit“, so der Bürgermeister. Schließen warten Investoren und drei Schulträger, um den Seeberg entwickeln zu können. pek