Potsdamer Neueste Nachrichten 04.04.08
Umzug ist politische Entscheidung Geo-Landesamt verlässt Kleinmachnow
Kleinmachnow - Als
„politische Entscheidung“ rechtfertigt die Landesregierung den geplanten Umzug
der Kleinmachnower Außenstelle des Landesamtes für Bergbau, Geologie und
Rohstoffe von Kleinmachnow nach Cottbus. Dies geht aus einer Antwort auf die
Kleine Anfrage des Kleinmachnower Landtagsabgeordneten Jens Klocksin hervor.
Der SPD-Politiker hatte nach der Landeshaushaltsordnung durchzuführenden
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der Standortverlagerung gefragt.
„Unter Wirtschaftlichkeit wird offenbar verstanden, Personal abzubauen. Dass
das Objekt erst vor wenigen Jahren für sechs Millionen Euro saniert und
technologisch auf den neuesten Stand gebracht wurde, scheint nicht zu zählen.
Auch das sind Steuermittel, die in eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung
einfließen müssen,“ so Klocksin. Er forderte das zuständige
Landeswirtschaftsministerium auf, die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung
öffentlich zu machen. „Das Verfahren muss endlich transparent werden. Es kann
doch nicht sein, dass ein rein politisch motivierter Umzug des Landesamtes mehr
volkswirtschaftlichen Schaden als Nutzen bringt. Hier ist der Minister
persönlich gefragt. Das muss endlich Chefsache werden“, so Klocksin.
Das Wirtschaftsministerium hatte bereits 2004 die Zusammenlegung des
Landesbergamtes mit dem Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe zum
Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe beschlossen, um Kosten und
Personal zu sparen. Im kommenden Jahr soll die Kleinmachnower Außenstelle
aufgegeben und in Cottbus angesiedelt werden. Auch Kleinmachnow Bürgermeister
Wolfgang Blasig (SPD) hatte Wirtschaftsminister Ullrich Junghans (CDU) gebeten,
den Umzug zu überdenken. Doch auch ohne Landesamt bleibe Kleinmachnow ein attraktiver
Behördenstandort, so Blasig. pek