Potsdamer Neueste Nachrichten 01.04.08
Filialen in Stahnsdorf und Kleinmachnow machen zu
Kleinmachnow /
Stahnsdorf - Gegen die beabsichtigte Schließung der Post-Filialen in
Kleinmachnow und Stahnsdorf hat sich der Landtagsabgeordnete Jens Klocksin
ausgesprochen. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum diese gut angenommenen Post-Filialen
geschlossen werden sollen. Das wäre nicht der Dienst am Kunden, den der Bürger
erwarten kann," so der SPD-Politiker.
Bundesweit will die Deutsche Post AG 700 ihrer bundesweit 800 eigenen Filialen
aufgeben und teilweise durch private Händler betreiben zu lassen. Allein in
Brandenburg sollen bis 2011 insgesamt 20 Filialen betroffen sein.
Postvorstand Jürgen Gerdes nennt die
Streichung auf der konzerneigenen Internetseite eine „Serviceoffensive“. „Das
Filialnetz wächst, es schrumpft nicht. Der Service wird besser, nicht
schlechter.“ Wie das durch Filialschließungen erreicht wird, erklärt Gerdes
indes nicht. Von „Serviceabbau“ spricht daher Elmar Müller vom Postkundenforum
gegenüber den PNN. Die Folge der Abbau-Strategie: Fremd betriebene Agenturen mit
eilig und wenig geschultem Personal, weniger Kompetenz, längere Wartezeiten.
Müller rät Kommunalpolitikern in den betroffenen Städten und Gemeinden, gegen
die geplanten Schließungen zu protestierten und sich nach „alternativen
Briefdienstleistern umzusehen“.
Klocksin hat die Deutsche Post AG aufgefordert, die Gründe für die Auswahl der
Filialen Kleinmachnow und Stahnsdorf offen zu legen. „Ich kann mir sehr schwer
vorstellen, dass eine Filiale, vor der die Kunden Schlange stehen, sich
betriebswirtschaftlich nicht trägt. Hier besteht Aufklärungsbedarf“, so
Klocksin. Auch Müller sieht, gemessen an den Einwohnerzahlen von Kleinmachnow
und Stahnsdorf, den Bedarf für zwei eigenständige Postfilialen gegeben. pek