Potsdamer Neueste Nachrichten 19.03.08
"Realität lehrt Kreis das Fürchten" CDU: Anmeldezahl
bestätigt Forderung nach drittem Gymnasium / Appell an Rupprecht
Kleinmachnow - Nach
Bekanntwerden der Anmeldungen von Sechstklässlern anGymnasien in der Region
Teltow fordert die CDU Kleinmachnow: „Schulplanung komplett überarbeiten,
sofort eine weitere 7. Klasse für das Weinberg-Gymnaium und ein drittes
kommunales Gymnasium!“
Das Ergebnis des Anwahlverfahrens für den Übergang zur 7. Klasse – 73 Prozent
in der Region Teltow – unterstreiche das dringende öffentliche Interesse an
einem weiteren kommunalen Gymnasium bestätige die Politik der CDU Kleinmachnow,
die erst in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter einen
Errichtungsbeschluss für ein kommunales Gymnasium forderte. „Während die
Kreis-Schulverwaltung immer noch mit 60 Prozent Gymnasiasten in der Region
rechnet, lehrt die Realität die Planer das Fürchten", sagte der
CDU-Ortschef Wolfgang Nieter gestern gegenüber den PNN. Angesichts der hohen
Bewerberzahlen fordert die CDU Kleinmachnow, zum Schuljahr 2008/2009
kurzfristig eine weitere 7. Klasse am Weinberg-Gymnasium zu eröffnen und den
Schulbesuch Kleinmachnower Kinder in Berlin zu ermöglichen.
„Die Verantwortlichen im Landkreis, in der Region und in Kleinmachnow müssen
die vom Schulverwaltungsamt vorgelegten Übergangszahlen endlich ernst nehmen“,
erklärte Nieter. „Ein weiteres kommunales Gymnasium ist überfällig. Es ist
höchste Zeit, Planungssicherheit für Schüler und Eltern zu schaffen.“ Dies sei
auch ein wichtiger Standortfaktor für die Region.
Nicht akzeptieren kann der
CDU-Vorsitzende die Haltung des Schulverwaltungsamtes, durch temporäre Lösungen
und kurzfristige Anmietungen das vorhersehbare Problem wachsender Schülerzahlen
beherrschen zu wollen: „Der Landkreis muss seine Hausaufgaben machen und die
Schulplanung komplett überarbeiten!“ Die vorhandenen Schulen „aufzublähen“,
könne nicht die Lösung sein. „Die vielen Kinder in Kleinmachnow sind unser
Reichtum und ein Segen“, unterstrich Nieter. „Sie haben ein Recht darauf,
bestmögliche Bildungschancen zu erhalten.“ Mit dem Überfüllen von Klassen,
Abweisen von Schülern und Flickschusterei drohe die Schulplanung zu versagen.
Dabei gehe es nicht nur um irgendwelche Gymnasialplätze, sondern zugleich
darum, ein fachlich breiteres Angebot zu schaffen, das den unterschiedlichen
Begabungen der zahlreichen Schülerinnen und Schüler in der Region gerecht
werde, erklärte Nieter.
An Bildungsminister Rupprecht (SPD) appellierte der CDU-Politiker, aufgrund des
dringenden öffentlichen Interesses „alle Möglichkeiten des Schulgesetzes
auszuschöpfen, um den freien Träger von Anfang an finanziell bei der Errichtung
des in Teltow geplanten Evangelischen Gymnasiums zu unterstützen“. Damit würden
kurzfristig rund 500 000 Euro frei, die der Landkreis als Anschubfinanzierung
zugesagt hat. Diese Mittel könnten sofort in die Planung für das darüber hinaus
erforderliche weitere Gymnasium in kommunaler Trägerschaft investiert werden.
Das Land Brandenburg solle die Region endlich als „Leuchtturm in der
Bildungslandschaft“ begreifen und sich nicht aus seiner Verantwortung stehlen.
Anfang dieser Woche sind vom Staatlichen Schulamt die Anmeldezahlen für die
staatlichen Gymnasien veröffentlicht worden. Demnach bewerben sich bislang für
die 84 Plätze am Kleinmachnower Weinberg-Gymnaisum 112 Grundschulabsolventen.
Am Kant-Gymnasium in Teltow gibt es derzeit 83 Bewerber für 84 Plätze. pek