Potsdamer Neueste Nachrichten 28.02.08
Seeberg-Schule: Neuer Standort gefordert
Finanzausschuss lehnt Mietvertrag mit BBIS ab
Kleinmachnow - Die
UBK/WIR-Fraktion der Kleinmachnower Gemeindevertretung fordert einen neuen
Standort für die Seeberg-Grundschule auf einem gemeindeeigenen Grundstück.
Grund sind die hohen Planungsrisiken aus dem Mietvertrag, den Bürgermeister
Wolfgang Blasig (SPD) vor einigen Tagen mit der Berlin Brandenburg
International School (BBIS) nachverhandelt hat. Von dieser hatte die Gemeinde
das Haus V auf dem Seeberg gemietet, in dem seit zwei Jahren die dritte
kommunale Grundschule untergebracht ist. Die Kommune hat bereits mehrere
Millionen Euro in die Sanierung und Umgestaltung des Hauses investiert,
insgesamt sind fünf Millionen Euro dafür vorgesehen. Bislang ist im Mietvertrag
nicht geklärt, wie die BBIS die Investitionen zum Zeitwert bei Kündigung oder
Beendigung des Mietvertrages abgelten will. „Wer A sagt, muss nicht B sagen“,
so Lothar Jerzembek von UBK/WIR. Dieser Zeitpunkt sei geeignet, die
vorgesehenen Investitionen auf ein gemeindeeigenes Grundstück umzulenken und
der dritten Grundschule langfristig Planungssicherheit zu geben.
Auch im Finanzausschuss der Gemeinde nehmen die Vorbehalte zu. In der Sitzung
am vergangenen Montag lehnten es die Mitglieder mehrheitlich ab, die
gegenwärtige Mittelsperre für den weiteren Ausbau der dritten Grundschule
aufzuheben. Neben den Unklarheiten zu den Abschlagzahlungen nach Ende des
Mietverhältnisses sei die „wachsende Unzufriedenheit mit dem Verhalten der
BBIS“ Grund für die Ablehnung gewesen: „Die BBIS spielt mit der Zukunft unserer
Schüler, um ihre eigene Position zu verbessern“, so Lothar Jerzembek. UBK/WIR
nehme es nicht weiter hin, „wie die BBIS mit den berechtigten Anliegen der
Einwohner umgeht“, so Jerzembek. „Der Mietvertrag ist zum Nachteil der Gemeinde
ausgestaltet.“ Mit der Fortführung der Mittelsperre werde dem Bürgermeister
deutlich gemacht, dass er dem Wohle Kleinmachnows verpflichtet sei. Von
einzelnen Gemeindevertretern geforderte Nachverhandlungen seien grundsätzlich
richtig, würden jedoch wegen des Zeitdrucks den Bestand der dritten Grundschule
auf dem Seeberg und die Abgeltung der Investitionen nicht in dem erforderlichen
Maße sichern.
Währenddessen verweist BBIS-Manager
Burkhard Dolata auf die grundsätzliche Vereinbarung, dass die Investition
abgegolten werde. Details würden derzeit geregelt. pek