Potsdamer Neueste Nachrichten 28.02.08

 

Freundliche Übernahme

Die Immobilienfirma Orco Germany ist neue Eigentümerin der Hakeburg – mit neuen Plänen

Von Peter Könnicke

Kleinmachnow - Sabrina Eilers hat eine „Neuigkeit“: Die Immobiliengesellschaft Orco Germany S.A. ist neue Eigentümerin der Kleinmachnower Hakeburg. Das Unternehmen hat das „Entwicklungsprojekt ,Neue Hakeburg’ und ,Hochwald’ übernommen“, erklärt die Firmensprecherin.

Orco? Das klingt doch bekannt und gar nicht so neu. Schon einmal, im Juni 2006 wurde die Orco Group in Verbindung mit der Hakeburg genannt. Eine „differenzierte Nutzung als Hotel und Gaststätte“ kündigte damals Projektmanager Wolfgang Falk gegenüber den PNN an. Falk agierte offenbar zweigleisig - für die Orco Group und die Vivaro GmbH & Co KG. Diese präsentierte sich im vergangenen Jahr als tatsächliche Eigentümerin der Hakeburg und stellte zudem ihre weit reichenden Ideen für eine Nutzung des Areals mit Hotel, Restaurant und Biergarten vor. Anfangs diesen Jahres verkündete Burkhard Scheven, Mit-Gesellschafter der eigens für die Hakeburg gegründeten Vivaro GmbH und bis dahin einziger Repräsentant der Firma seinen Ausstieg aus dem Projekt. Er vermisse vor allem politischen Rückhalt, um die Pläne eines Hotel- und Gaststättenbetriebs auf dem Seeberg zu entwickeln.

Nun hat Orco Germany sowohl das Vivaro-Unternehmen wie auch das gesamte Entwicklungsprojekt übernommen. Weiterhin bedient wird die „Entwicklungsmöglichkeit eines Mixes mit Boardinghouse und Gastronomie vom Gastgarten bis zum exklusiven Restaurant“. Mit dieser Nutzung berücksichtige man sowohl die direkten Nachbarn als auch die internationale Klientel. Neben dem Hakeburg-Komplex mit einer Gesamtnutzfläche von etwa 3000 Quadratmeter weist der im Verfahren befindliche Bebauungsplan weitere 4200 Quadratmeter Geschossfläche für eine separates Boardinghouse aus. Das Gebäudeensemble um den Burghof wird derzeit umgeplant, erste Bauanträge für einen Gastgarten und eine Weinstube mit Veranstaltungsbereichen sind eingereicht. Allerdings schließt Unternehmenssprecherin Eilers nicht aus, dass die gestellten Bauanträge noch einmal konkretisiert und aktuellen Vorstellungen des neuen Eigentümers angepasst werden.

Ergänzend soll das benachbarte Wohngebiet „Am Hochwald“ entwickelt werden. Was konkret dahinter steht, „ist noch nicht ganz klar“, so Eilers und zudem abhängig vom Bebauungsplan für den Seeberg, der in den Fachausschüssen der Gemeindevertretung derzeit auf der Tagesordnung steht. In der Überlegung seien u.a. Wohnformen, die der Klientel der internationalen Schule auf dem Seeberg gerecht werden könnten. So könnten Diplomaten eine Zielgruppe sein. Bislang ist im Bebauungsplan kein Wohngebiet vorgesehen – grundsätzlich haben sich die Kleinmachnower Gemeindevertreter und verschiedene Interessengruppen in den vergangenen Jahren gegen eine Wohnbebauung auf dem Seeberg ausgesprochen.