Potsdamer Neueste Nachrichten 20.02.08
"Fundament
für mehr Schulwegsicherheit"
Keine Autos mehr im Schwarzen Weg und Tempo 30 im Weinberg-Viertel in
Kleinmachnow
Kleinmachnow - Die
Schüler des Kleinmachnower Gymnasiums sowie der angrenzenden Musikschule und
auch der evangelischen Grundschule im Weinbergviertel sollen sichere Schulwege
erhalten. Herbert Staadt, der im Auftrag der Gemeinde die verkehrstechnische
Erschließung des Viertels untersuchte, stellte in der jüngsten Sitzung des
Verkehrsausschusses einen Vier-Punkte-Plan vor.
Dieser sieht die Erweiterung der Tempo-30-Zone um den Schwarzen Weg vor. Zudem
soll das Tempolimit bereits ab der Einmündung vom Zehlendorfer Damm in die
Straße Am Weinberg gelten. Zusätzlich könne eine voll ausgebaute, dreiseitige
Ampelanlage an dieser Stelle das Überqueren der Straße für Radfahrer
erleichtern. Im Gegenzug werde die bestehende Fußgängerampel an der
Friedensbrücke entfernt. Alternativ wäre an dem breiten Kreuzungsbereich ein
begehbarer Fahrbahnteiler denkbar. Dieser würde nicht nur Fußgängern und Radfahrern
entgegenkommen, sondern auch Fahrzeuge zwingen, langsamer in die Straße
einzubiegen, sagte Staadt.
Für dringend notwendig hält der Planer
auch die Überarbeitung der Einbahnstraßenregelung für Radfahrer in der Straße
Am Weinberg. „Mit einem kleinen Schild könnte man den Verkehr für Fahrradfahrer
in beide Richtungen legalisieren.“ Außerdem ergaben Staadts Verkehrszählungen,
dass sowohl die Fahrradstellplätze der Schulen als auch die Parkplätze in den
Stoßzeiten am Morgen und am Abend nicht ausreichen würden. Noch in der
Ausschusssitzung sagte Bauamtsleiterin Barbara Neidel zu, die Vorschläge
möglichst schnell umsetzen zu wollen.
Mit Blick auf die von vielen Autofahrern genutzte Abkürzung durchs
Weinbergviertel kann sich Staadt vorstellen, den Schwarzen Weg ebenso wie die
Zufahrt zur Oderstraße für den Pkw-Verkehr zu sperren. Nur für Busse soll der
Zugang erhalten bleiben. Autos würden ausschließlich über den Zehlendorfer Damm
ins Viertel gelangen können und wie in einem großen Kreisverkehr wieder hinausgeleitet
werden. Ob dies allerdings noch in der derzeitigen Legislaturperiode umgesetzt
werden kann, schien einigen Ausschussmitgliedern angesichts der Verfahrenszeit
von mindestens sechs Monaten fraglich.
In einer Presseerklärung lobte Kleinmachnows FDP-Ortschef Norbert Gutheins die
Vorschläge des Planers als „Fundament für mehr Schulwegsicherheit“. Damit habe
Staadt den „gordischen Knoten“ zerschlagen. Der Busverkehr müsse allerdings
nochmals auf den Prüfstand, so Gutheins. Die FDP könne sich vorstellen, die
Busse lediglich zu Beginn und Ende des Schulunterrichts durch das Viertel
fahren zu lassen.tor/pek