Potsdamer Neueste Nachrichten 09.02.08
Der gestern übergebene erste Bauabschnitt der evangelischen Grundschule macht "Appetit auf mehr"
Kleinmachnow -
Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) bekam gestern guten
Anschauungsunterricht. Gleich hinter der Stadtgrenze, auf Kleinmachnower
Terrain, wurde ein Teil der neuen evangelischen Grundschule eingeweiht. Das
Stadtoberhaupt sollte aufmerksam notiert haben, was eine solche Feierlichkeit
alles braucht: Im nächsten Jahr eröffnet der gleiche Schulträger, die gemeinnützige
Hoffbauer-Gesellschaft, in Teltow ein evangelisches Gymnasium.
Selbstbewusst konnte daher gestern Geschäftsführer Frank Hohn behaupten:
„Hoffbauer ist in der Region nicht mehr wegzudenken.“ Man stehe nicht nur für
gute pädagogische Angebote, die Stiftung sei auch ein belastbarer Partner, wenn
es um Millionen geht.
In der Tat: Sechs Millionen Euro werden
in den Schulneubau am Schwarzen Weg investiert. Der erste Bauabschnitt, ein
farbenfrohes, halbrundes Gebäude mit mehreren Klassenzimmern, wurde bereits
Mitte Januar bezogen und gestern offiziell eingeweiht. Der Wunsch von
Schulleiter Markus Althoff, bei einem derart spannenden und aufregenden
Baugeschehen am liebsten gleich weiter zu bauen, erfüllte sich ohne langes
Bitten. Denn während die Grundschüler vom benachbarten, bislang provisorisch
genutzten Siemensgebäude in den Neubau zogen, war der zweite Bauabschnitt
bereits in Arbeit. Gestern schwebte die Richtkrone über dem Bau, der
verschiedene Fachkabinette und Nebenräume sowie weitere Klassenzimmer beherbergen
wird. Im dritten Bauabschnitt werden in Kombination eine Mensa und ein
Veranstaltungsraum entstehen. Im Herbst 2009 sollen die Arbeiten vollendet
sein.
Auf Initiative der Kleinmachnower Kirchengemeinde und eines Fördervereins wurde
vor vier Jahren die evangelische Grundschule gegründet. Eine von Eltern
gebildete Arbeitsgruppe „Architektur“ schrieb einen kleinen Wettbewerb für
Baukünstler aus, an dem sich das Potsdamer Büro Focke mit dem besten Entwurf
beteiligte. In der Folge waren es Planer, die Kleinmachnower Kommune und deren
Gemeindevertreter sowie der Landkreis, die den Weg für das nicht ganz einfache
planungsrechtliche Vorhaben – die Schule steht im Landschaftsschutzgebiet –
ebneten. Durch das Ergebnis „haben wir Appetit auf mehr bekommen“, gestand
Bürgermeister Wolfgang Blasig gestern und bot Hoffbauer weitere Gespräche an.
Das geplante evangelische Gymnasium wird sich sein Teltower Amtskollege aber
ungern wieder nehmen lassen – zumal er seine Lektion in Sachen „Eröffnung“
schon bekommen hat. Peter Könnicke