Potsdamer Neueste Nachrichten 30.01.08
Sportpark
in den Kiebitzbergen eröffnet
Haus wurde für zwei Millionen Euro saniert / Neuer Betreiber mit innovativem
Trainingskonzept
Kleinmachnow - Das
Attribut der „Einzigartigkeit“ hat für Kleinmachnow gewiss keinen
Seltenheitswert. In wenigen Tagen wird es erneut beansprucht: Dann öffnet nach
einer mehrmonatigen Sanierungsphase und einem Betreiberwechsel der „Sportpark“
in den Kiebitzbergen – bislang bekannt als Sportforum. „Es ist das einzige
Sportzentrum in Deutschland, in dem das innovative Konzept der Spiraldymanik
angewendet wird“, verkündet Inhaber und Geschäftsführer Uwe Sommer.
Dahinter verbirgt sich das Konzept der anatomisch richtigen Bewegung:
sportliche Bewegungsabläufe sollen nach natürlichem Vorbild erfolgen –
Fehlhaltungen und Disbalancen hingegen von Trainier, Therapeuten und Ärzten
korrigiert werden. Entwickelt wurde die Gebrauchsanweisung für den Körper von
dem Schweizer Mediziner Christian Larsen, der Mitte Februar im Sportpark als
Gastreferent erwartet wird. Behoben werden musste zunächst erst einmal die
Schieflage des Sporttempels selbst. 2003 – drei Jahre nach der Eröffnung –
beantragte die damalige Sportforum Kleinmachnow GmbH als Eigentümerin ein
Insolvenzverfahren. Die unerfüllte Hoffnung auf eine halbe Million Euro
Fördermittel beim Bau des Hauses, die Insolvenz der Leicher KG als
Projektpartner und Mitgesellschafter, überhöhte Umsatzerwartungen und zu hohe
Kreditraten hätten zu Liquiditätsengpässen geführt. Schließen musste das Haus
jedoch nie, das Kerngeschäft funktionierte.
Im vergangenen Jahr schließlich
verkaufte die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) als ursprüngliche
Kreditgeberin und Hauptgläubigerin das Sportforum an Uwe Sommer. Der 47-Jährige
hatte zeitweilig das Tennisleistungszentrum im Sportforum Kleinmachnow geleitet
und verfügt nach eigenen Angaben über Mangementerfahrungen von Tennisschulen,
für die er in den USA tätig hat.
Vertragsinhalt zwischen MBS und Sommer war u.a. die Übergabe eines sanierten
Objektes. Und so investierte die Sparkasse nochmals 2,7 Millionen Euro in
moderne Brandschutzanlagen, ein neues Lüftungssystem und einen neuen
Eingangsbereich zum Fitnessstudio. Die Tennishalle bekam einen neuen, Gelenk
schonenden Belag und neue Fenster, durch die das Raumklima wesentlich
verbessert wird. Der gläserne Kopfbau – prägendes, architektonisches Merkmal in
den Kiebitzbergen – wurde auf sichere Füße gestellt: die Fundamentblöcke
mussten durchbohrt und für einer sichere Statik zusätzliche Pfähle in die Erde
gebracht werden. Auf fünf Säulen steht das inhaltliche Konzept des Sportparks:
Rezeption, Fitness- sowie Wellnessbereich, Gastronomie und die Akademie. In
letzterer werden Training für Tennis, Squash, Badmintion, Yoga, Kampfkunst oder
auch Fußball angeboten, wobei die Idee der Spiraldynamik Grundlage sein soll.
Sommer ist überzeugt, dass die Sportinteressierten der Region sowie aus Potsdam
und Berlin dem innovativen Konzept aufgeschlossen gegenüber stehen. Zu Beginn
seiner Planungen habe er das Einzugsgebiet und den Bedarf analysiert.
Erkenntnis: „Der Standort hat große Chancen.“ Zudem kann sich Sommer Synergien
mit dem benachbarten Freibad vorstellen. „Doch jetzt machen wir erstmal den
ersten Schritt“, womit er zugleich das Motto für den „Tag der offenen Tür“ am
9. Februar beschreibt. Peter Könnicke