Potsdamer Neueste Nachrichten 28.01.08
Kritik: Fahrzeiten und Linienführung unzureichend
Teltow - Teltow,
Kleinmachnow und Stahnsdorf könnten durch eine „sinnvolle Verknüpfung“ der
bestehenden Buslinien 628, 627 sowie 622 A und des CityBus Teltow eine wirksame
Verbesserung des Busangebots in der Region erreichen. Diesen Vorschlag haben Agenda-Vertreter
von Teltow und Kleinmachnow vor kurzem der Havelbus Verkehrsgesellschaft (HVG)
im Detail vorgetragen und begründet.
Die Idee der Agenda-Aktivisten, die schon seit langem für die Erweiterung des CityBusses
Teltow zum RegioBus für alle drei Orte werben, stützt sich auf den aktuellen
Nahverkehrsplan des Landkreises. Doch Havelbus wehrte ab: ohne Auftrag des
Landkreises könne der Vorschlag nicht aufgegriffen werden. Auch das weiter
gehende Anliegen der Agenda-Gruppen, eine der Lage und dem Wachstum der drei
Kommunen gerecht werdende Neukonzeption des gesamten ÖPNV in der Region zu
entwickeln, sei mit den bei Havelbus verfügbaren Ressourcen nicht zu leisten
und ohne Landkreis-Auftrag nicht machbar. Zudem sieht man bei dem Bus-Unternehmens
die Region Teltow bereits bestmöglich ausgestattet. So verkehren die Havelbusse
wochentags zwischen 5 Uhr und Mitternacht flächendeckend. Zusätzliche Linien
würden das bestehende Angebot kaum verbessern. Auch im zwischenkommunalen
Verkehr sehe man wenig zusätzlichen Bedarf. Mit den Linien 623 und 629 sei der
Berufsverkehr bereits bestens bedient.
Barbara Sahlmann, Sprecherin der
Verkehrsgruppe der Kleinmachnower Lokalen Agenda 21, macht hingegen. Die Lokale
Agenda 21 in Teltow und Kleinmachnow habe für den City-/RegioBus bereits so
viel an inhaltlichen Vorarbeiten geleistet, dass darauf aufbauend nunmehr die
praktische Umsetzung erfolgen kann. Sahlmann hat Bürgermeister Wolfgang Blasig
als den Chef der geschäftsführenden Gemeinde der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft
„Der Teltow“ (KAT) gebeten, die Angelegenheit auf die nächste KAT-Tagesordnung
bringen. „Es ist Zeit für konkrete Beschlüsse“, unterstreicht sie den Vorstoß.
Ziel müsse sein, so bald wie möglich zunächst den Betrieb der
Ortsverbindungslinien aufzunehmen und parallel die Arbeiten für ein
verbessertes ÖPNV-Gesamtkonzept in Gang zu setzen.
Die Verkehrsbelastung in den Orten sowie die Herausforderungen des
Klimaschutzes verlangten das ebenso wie die Fürsorgepflicht der Kommunen für
ein ausreichendes ÖPNV-Angebot. Agenda-Mitglied Michael Lippoldt fügt hinzu:
„Die Berufspendler, die abends spät aus Berlin nach Hause wollen und denen in
Teltow oder Zehlendorf regelmäßig der Bus vor der Nase wegfährt, werden nicht
dauerhaft auf ihren Pkw verzichten. Wenn die Menschen im Interesse des
Klimaschutzes freiwillig auf den Bus umsteigen sollen, muss sich bei
Fahrplänen, Taktung und Linienführung noch einiges ändern.“ pm