Potsdamer Neueste Nachrichten 29.12.07

 

Schulen optimal auslasten Schulbezirkssatzung in Kleinmachnow

Kleinmachnow - Die Eigenherdschule ist seit Jahren überfüllt, während es an den anderen beiden Grundschulen des Ortes noch freie Kapazitäten gibt. Nun soll eine neugefasste Satzung der Schulbezirke die Schülerströme so lenken, dass alle drei Schulen optimal ausgelastet werden. In der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung wurde das Papier mehrheitlich beschlossen.

Zuvor hatten Vertreter der Steinweg- und der Seebergschule die Sicht der Elternschaft dargelegt. Während sich die Eltern der Seebergschüler eine klare Schulbezirksregelung wünschen, halten die Eltern der Steinweg-Schüler die Regelung für zu kompliziert. Ihnen wäre lieber, jede Schule könnte ihr eigenes Profil entwickeln. Für eine Aufhebung der Schulbezirke hatte in der Debatte auch Kornelia Kimpfel (FDP) plädiert und vorgeschlagen, aus der Seeberg-Schule solle eine Ganztagsschule werden.

Gleiches hatte Anne von Törne in der Einwohnerfragestunde angeregt: „Denn mit einem Ganztagsbetrieb wäre dann auch die Schulbezirkssatzung überflüssig.“ In der Tat ist es vor allem der Bedarf an Tagesbetreuung, der in den letzten Jahren die Situation im Hort „Wirbelwind“ an der Eigenherdschule verschärfte. Denn dort ist es für die 315 Hortkinder zu eng, da der Platz eigentlich nur für 172 Kinder reicht, wie CDU-Vertreterin Angelika Scheib im Juli diesen Jahres kritisierte.

Seit Jahren werde versucht das Problem durch Doppelnutzung zu lösen, Scheib sieht jedoch nur eine Lösung: Dreizügigkeit an der Eigenherdschule. Das ist nun auch in der Satzung so festgeschrieben. Zusätzlich will die Verwaltung untersuchen, ob die räumliche Enge des Hortes „Wirbelwind“ durch temporäre Lösungen für die nächsten vier bis fünf Jahre überbrückt werden kann. Aber vor allem die Einflussnahme auf die Schulbezirke ist in den Augen vieler Gemeindevertreter das geeignete Instrument, um Schülerzahlen auch in Richtung der beiden anderen Schulen zu steuern.

Dabei ist nicht ausgeschlossen einen weiteren Zug an der bislang dreizügigen Steinweg-Schule einzurichten, falls das erforderlich sein sollte. Allerdings sind manche Straßen wie Jägerhorn oder Meiereifeld auf jeweils zwei Schulbezirke aufgeteilt. Abhängig ist die Zuordnung dabei von den geraden und ungeraden Hausnummern. Wie kurios die Praxis dann aber im Schulalltag aussehen könnte, machte ein Besucher am Rande der Sitzung deutlich: „Da spielen Kinder, die in einer Straße wohnen, am Nachmittag zusammen und morgens geht jedes Kind in eine andere Schule.“ Kirsten Graulich