Potsdamer Neueste Nachrichten 11.12.07

 

Kunstschnee, Plätzchen und Blasmusik

Weinberg-Schüler organisieren zum zweiten Mal eigenen Weihnachtsmarkt

Kleinmachnow - Bunte Streusel, Schokoraspeln, Puderzucker – Fred Gruhl hatte an alle Zutaten gedacht. Für den Weihnachtsmarkt der Weinberg-Schüler brachte er am Freitag seinen rollenden Backofen auf den Pausenhof. Die Nudelhölzer lagen bereit, 15 Kilo Teig waren fertig geknetet – und die Kinder rollten und stachen ihre Plätzchen um die Wette. Bei 220 Grad buk Fred Gruhl die Sterne, Monde und Herzen – wenn er den Ofen öffnete, strömte ein süßer Duft über den Weihnachtsmarkt. Seine Assistentin war an diesem Abend die stellvertretende Schulleiterin Birgit Schönfeldt. Die Schüler hatten sie an der „Backstraße“ eingeteilt.

„Das ist der totale Wahnsinn! Die Schüler haben den ganzen Markt alleine organisiert“, schwärmte sie. Und nicht nur an eine Backstube hatten die Schüler gedacht: Da gab es einen Stand mit Schokoladenfrüchten und selbstgebackenem Kuchen, mit Zuckerwatte und Honig aus dem eigenen Bienenstock, selbst Bratwürste fehlten nicht. Es wurde ein Wunschzettel-Postamt eingerichtet, eine Märchenerzählerin engagiert, die Fünftklässler hatten ein Quiz ausgetüftelt und der Russischkurs bot Zupfkuchen und Tee.

Um das Angebot abzurunden, luden die Schüler für ihren Markt Geschäftsleute aus der Region ein. „Wir wollten allen Besuchern etwas bieten“, sagte Schulsprecherin Laura Weinert, „den kleinen Geschwistern, den Eltern, aber auch Bürgern aus Kleinmachnow und Umgebung, die bisher noch nicht mit der Schule verbunden sind“. Um sie auf den Weihnachtsmarkt zu locken, hatte eine Schülergruppe zuvor Plakate entworfen und sie in den umliegenden Geschäften und Einrichtungen verteilt. Als publikumswirksam erwies sich auch in diesem Jahr wieder der Kunstschnee, den die Schüler säckeweise bei einem Film-Effekte-Team geordert hatten.

An der Organisation hatte die Gymnasiasten mehrere Wochen lang gefeilt. Es gingen Listen durch die Klassen, in die sich alle Helfer eintragen konnten. Die Schüler trafen sich nach dem Unterricht, entwarfen Pläne, verteilten Aufgaben. Für Laura ging am Freitag ein Organisationsmarathon zu Ende. „Das war wirklich eine Menge Arbeit“, erzählte sie. Sie habe mit vielen Geschäftsleuten telefoniert und Absprachen getroffen. Auf die Unterstützung ihrer Mitschüler konnte die Schulsprecherin dabei zählen: Insgesamt haben sich 200 Schüler an der Aktion beteiligt. „Das ist toll, wenn man gemeinsam so etwas auf die Beine stellt“, sagte sie. Es war das zweite Projekt dieser Art.

Für weihnachtliche Stimmung auf dem Markt sorgten die Schulchöre, eine Percussion-Gruppe und die Irish-Folk-Band, die im Foyer ihr musikalisches Können unter Beweis stellten; das Blasorchester der örtlichen Musikschule lieferte ein Gastspiel. Und wem es draußen zu kalt wurde, der konnte sich bei einer offenen Bühnenprobe der Theatergruppe im Schulhaus aufwärmen.

Für Birgit Schönfeldt bewies der Weihnachtsmarkt am Weinberg-Gymnasium eine gelungene Zusammenarbeit, bot Identifikationsmöglichkeiten mit der Schule. „Die Schüler freuen sich, wenn sie auf dem Markt viele Lehrer treffen und ihre Arbeit honoriert wird“, sagte die stellvertretende Schulleiterin. Die Besucher nahmen neben der weihnachtlichen Stimmung auch die ersten selbst gebackenen Plätzchen mit nach Hause – mit bunten Streuseln und Schokoraspeln verziert. Carina Körner