Potsdamer Neueste Nachrichten 01.12.07
Bauland
am Buschgraben
Fachausschüsse empfehlen Wohnbebauung
Kleinmachnow - Die
Ausweisung von Bauland links und rechts des Buschgrabens an der Ortsgrenze zu
Berlin ist sowohl vom Kleinmachnower Bau- wie auch vom Umweltausschuss
empfohlen worden. Die Erbengemeinschaft Gérard, der die Flächen am ehemaligen
Grenzstreifen gehören, will 53 Einfamilienhäuser bauen (PNN berichteten).
Das Vorhaben wird vom Kleinmachnower Bauamt unterstützt, da es einen „Bedarf an
qualitätsvollen, durchgrünten Wohnbauland“ gebe. Entgegen den Empfehlungen der
Gemeinsamen Landesplanung und der Regionalplanung hat daher das Bauamt
empfohlen, den gegenwärtigen Flächennutzungsplan für diesen Bereich zu ändern.
Bislang ist das Areal als „nicht beplanbar“ definiert, künftig soll es nun
Bauland sein. Das Votum im Umweltausschuss war einstimmig, im Bauausschuss
waren vier Mitglieder für eine Bebauung der Flächen. Es sei gut, wenn die
Peripherie des Ortes durch eine Bebauung abgerundet wird, so ihre Begründung.
Drei Ausschussmitglieder waren dagegen. Sie stützten sich auf die Argumentation
der Landes- und Regionalplaner, die das Buschgrabengebiet als Grünzäsur
zwischen Berlin und Kleinmachnow sehen und als besonderen Freiraum definieren.
Nach wie vor ungeklärt ist die
Erschließung des geplanten Viertels. Zwar gebe es Gespräche zwischen
Kleinmachnow und dem Nachbarbezirk über eine Anbindung an die Ludwigsfelder
Straße auf Berliner Seite. „Aber bislang ohne Ergebnis“, so Bauausschusschef
Herbert Franke.
Komplett abgelehnt werden die Bebauungspläne von den Kleinmachnower
Bündnisgrünen. „Wir halten es für unverantwortlich, weitere Flächen in
Kleinmachnow zur Bebauung frei zu geben“, so Sprecherin Barbara Sahlmann. Das
Gebiet liege in einem überregionalen Grünzug, der für die Frischluftzufuhr und
das Kleinklima in Kleinmachnow und im südlichen Zehlendorf wichtig sei. „Doch
alle Bedenken werden von der Verwaltung und dem Bürgermeister weggewischt.
Warum eigentlich?“, fragt sie. „Die Kleinmachnower haben es schon lange satt,
dass der grüne Ort verscherbelt wird und nur noch die Interessen einzelner
Investoren bestimmend sind.“ pek