Potsdamer Neueste Nachrichten 26.11.07
Teltow - Der
Kleinmachnower SPD-Landtagsabgeordnete Jens Klocksin warnt davor, dass Angebot
des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) weiter zu reduzieren. Auch der jetzige
Zuschuss des Landkreises für die Havelbusverkehrsgesellschaft reiche kaum aus,
um den Bedarf und die Qualität – vor allem in der Region Teltow – zu decken.
Von 2004 bis heute habe der Landkreis die Zuschüsse halbiert. Gegenwärtig
beträgt er 2,5 Millionen Euro. Wegen neuer Finanzierungsmodalitäten des Landes
wird im Kreistag derzeit diskutiert, den Zuschuss wieder um 2,4 Millionen Euro
zu erhöhen, um das jetzige Niveau des ÖPNV-Angebots aufrecht zu erhalten. In
der Großen Koalition des Kreistages ist umstritten, ob diese Erhöhung notwendig
ist (PNN berichteten). Für Klocksin wäre dies das Mindestziel.
Aufgrund neuer Wegebeziehungen und neuer Pendlerbewegungen sowie weiterer
Einwohnerzuwächse seien im engeren Berliner Umland die Ansprüche an den ÖPNV
gestiegen, so Klocksin. „Havelbus genügt den Ansprüchen immer weniger“,
befindet der SPD-Verkehrsexperte. Die Busse würden in zu großen Taktabständen
fahren, vor allem am Wochenende. Hinzu kämen Abstimmungsschwächen mit anderen
Verkehrsmitteln. So fahre am Mexikoplatz in Zehlendorf der Bus genau eine
Minute vor Ankunft der S-Bahn los.
Die Busgesellschaft sieht Klocksin in ihrem Handlungsspielraum beschränkt und
abhängig von Kreispolitik. Er halte es für eine „absolute Fehlentscheidung“,
dass das ÖPNV-Angebot reduziert statt erweitert wird. In diesem Zusammenhang
warnt Klocksin auch vor Überlegungen, die es in den Reihen der mittelmärkischen
CDU gebe, die Havelbus-Verkehrsgesellschaft aufzulösen und zu privatisieren.
Derzeit wird das Unternehmen von den Landkreisen Potsdam- Mittelmark und
Havelland getragen. Ziel dürfe nicht eine private, sondern eine „größere und
leistungsfähigere“ Busgesellschaft sein. Vor allem die Region Teltow habe ein
„vitales Interesse“ an einem leistungsstarken ÖPNV. pek