Potsdamer Neueste Nachrichten 24.11.07
Kleinmachnow - In
geheimer Abstimmung haben die Kleinmachnower Gemeindevertreter die Weichen für
die künftigen Verkehrsströme vom und zum Seeberg gestellt. Nach langen und
intensiven Diskussionen entschied sich die Mehrheit der Gemeindevertreter am
Donnerstag für eine durchgängige Erschließung des Areals von der
Karl-Marx-Straße und dem westlichen Adolf-Grimme-Ring. Am östlichen Grimme-Ring
– vorbei an der katholischen Kita – soll lediglich eine Zufahrt für Bus- und
Lieferverkehr entstehen. Entgegen den Empfehlungen des Bau- sowie des
Verkehrsausschusses, die Zufahrten lediglich als Stichstraßen zu gestalten,
wird durch die Entscheidung der Gemeindevertretung Durchgangsverkehr möglich.
Die Variante soll in den Entwurf zum Seeberg-Bebauungsplan integriert werden.
„Für die Erschließung der Schulen auf dem Seeberg hat die Entscheidung nichts
Gutes gebracht“, ist die FDP-Fraktionschefin Kornelia Kimpfel überzeugt. Beim
schon jetzt hohen Verkehrsaufkommen von der Karl-Marx-Straße zu den Schulen auf
dem Seeberg werde sich das Gefahrenpotenzial auf dem Schulweg weiter erhöhen .
„Mit der neuen Durchfahrtslösung zur Internationalen Schule wird sich
Verkehrsaufkommen auf diesem Abschnitt auf 3250 Kfz am Tag mehr als
verdreifachen“, orakelt Kimpfel.
Auch die Anwohner von Arnold-Schönberg-Ring, der unmittelbar an die geplante
Seeberg-Zufahrt angrenzt, üben Kritik an der Durchfahrtslösung. Lothar Jerzembeck,
Sprecher einer Anwohnerinitiative, meinte gestern gegenüber den PNN, dass man
sich nun „rechtlichen Beistand“ holen werden.
Den lärmschutzrechtlichen Belangen der
Anwohner mit einer weiteren, Schutzwand gerecht zu werden, bewertet Kimpfel als
Hohn, auch wenn eine solche Maßnahme zwingend sei. sichtbares, unrühmliches
Denkmal. „Wenn Ansiedlungs- und Verkehrspolitik so weitergehen, wird
Kleinmachnow bald die Gemeinde der Lärmschutzwände sein", prognostiziert
die FDP-Fraktionsvorsitzende.
Das von der Gemeinde beauftragte Ingenieurbüro „StaadtPlan“ hatte insgesamt
vier Varianten für die Erschließung des Seebergs vorgestellt. Die Planer sehen
in der nun beschlossenen Variante den Vorteil der „flexiblen Erschließung“.
Flexibel deshalb, weil die Anbindungen aus zwei Richtungen erfolgt und zudem
miteinander verknüpft werden. Kritiker nennen die Verknüpfung der beiden
Straßen auf dem Seeberg „Staadtschen Knoten“. Peter Könnicke