Potsdamer Neueste Nachrichten 24.11.07
für Kita weiter umstritten
Kleinmachnow -
Vorerst ist nur der Standort für die Lärmschutzwand klar, die an der östlichen
Grundstücksgrenze der katholischen Kita „Thomas Morus“ errichtet werden soll
(PNN berichteten). Mehrheitlich verständigten sich die Kleinmachnower
Gemeindevertreter auf ihrer Sitzung am Donnerstag darauf, dass über Details der
Ausführung noch zu reden sein wird. Denn die erhitzte Debatte zeigte, dass
nicht alle die angestrebte Lösung gutheißen. Ursprünglich sah der Beschlusstext
vor, eine zwei Meter hohe Lärmschutzwand zu errichten, die zur Kita-Seite
begrünt und zur Straßenseite mit Graffiti gestaltet wird. Letzteres wurde von der
Elternvertretung der Kita abgelehnt, da Graffiti nicht zum Umfeld einer
katholischen Kita passen würden. Zudem wird die Wand lediglich als Kompromiss
gesehen, um die Kita vor dem zunehmenden Verkehr zu den Schulstandorten auf dem
Seeberg zu schützen. Grundsätzlich soll der Verkehr über eine andere Anbindung
zum Seeberg geleitet werden.
Auch CDU-Gemeindevertreter Maximilian Tauscher sieht in der Wand nur einen
Kompromiss, um den Verkehrslärm von Lieferverkehr und Schulbussen etwas
abzufedern. Keinesfalls sei diese Lösungsvariante eine „Neuauflage der Berliner
Mauer“, mühte sich Tauscher die Wogen zu glätten. Doch seiner Sicht einer
„grünen Abgrenzungswand“, widersprach vor allem Linke-Fraktionschef
Klaus-Jürgen Warnick. „Das tragen wir nicht mit, dass Kinder hier eingemauert
werden.“ Außerdem sei der Verkehrslärm an der Kita „Pittiplatsch“ bis zu
30-fach höher, und da sei bislang niemand auf die Idee gekommen, eine Mauer
davor zu setzen.
Auch Barbara Sahlmann stellte klar:
„Ich bin dagegen, Kinder einzumauern, weniger Verkehr wäre mir lieber.“ Und Für
Fred Weigert (FDP) verdeutliche die Mauer „geistige Armut“, denn man müsse die
nördliche Hauptzufahrt nicht in diesem Abstand an der Kita vorbei führen. Es
gebe durchaus Möglichkeiten, diese Straße anders zu verlegen. Wolfgang Schirmer
(SPD) befürchtet zudem, dass der Mauerbau die Übersicht an der Kreuzung
behindern könnte und so eine Unfallquelle entstehe.
Kein Problem hat dagegen Victoria Brammer (PRO) damit, eine Lärmschutzwand an
der Kita zu errichten. Denn so etwas würde ja überall gebaut und „so teuer
wird's ja nicht werden“, meinte Brammer. 20 000 Euro sind für die Wand
kalkuliert. Kirsten Graulich