Potsdamer Neueste Nachrichten 02.11.07
Anwohner
gegen neue Parkplätze
Ausbau der Straße Ginsterheide war Thema beim SPD-Ortsteilgespräch
Kleinmachnow - Rund
40 Bürger kamen zum jüngsten Ortsteilgespräch der SPD-Fraktion, die ihren rot
leuchtenden Schirm diesmal am Machnower Busch/Ecke Ginsterheide aufgestellt
hatte. Erfahren wollten die drei Kleinmachnower Gemeindevertreter, was im
Ortsteil noch nicht so richtig läuft. Auf ein solches Gespräch warteten die
Anwohner der Straße Ginsterheide schon seit dem Sommer, denn in Briefen und
einer Petition hatten sie sich an die Gemeinde gewandt und klar gestellt, dass
sie den geplanten Bau von 18 Parkplätzen in ihrer Straße ablehnen.
Unerfüllt blieb jedoch die Hoffnung der Anwohner, mit Bürgermeister Wolfgang
Blasig (SPD) sprechen zu können. Denn der sei nicht Mitglied der Fraktion,
erfuhren die erstaunten Anwohner. Die waren sich einig, dass sie keine
Parkplätze vor ihrer Haustür brauchen, da 97 Prozent der Anlieger bereits auf
dem eigenen Grundstück Stellflächen haben, wie Rosemarie Götz von der Anwohnerinitiative
informierte. Daher weigern sie sich auch für diesen Parkplatzbau zu zahlen,
denn das Angebot würden ja doch nur Anwohner aus den Nebenstraßen nutzen, die
dort ständig ihre Fahrzeuge parken. Gemeindevertreterin Nina Hille verwies
jedoch auf den bereits gefassten Ausbaubeschluss. Auch schriftlich hatte der
Bürgermeister den Anwohnern mitgeteilt, „dass eine formale Bürgerbeteiligung
per Gesetz nicht vorgeschrieben ist und nur die Gemeindevertretung über
Straßenbaumaßnahmen zu entscheiden hat“. Weiter heißt es in dem Schreiben, dass
die Grundstückseigentümer in einer Versammlung über die Bauarbeiten informiert
werden sollen.
Doch bereits in der März-Sitzung der
Gemeindevertreter hatten die Fraktionen von CDU und BIK/Wir Unmut darüber
geäußert, dass die Bürger zum Ausbau nicht befragt worden waren. „Mal sehen, ob
nun nach diesem Gespräch etwas passiert“, sagte ein Anwohner skeptisch. Denn
offen blieb auch nach dem Treffen die Frage, warum Anlieger des
Straßenabschnittes ab Machnower Busch bis zur Neuruppiner Straße für die dort
geplanten Parkplätze nicht zur Kasse gebeten werden.
Am liebsten wäre es vielen Anwohnern, wenn der Verkehr auf der Ginsterheide nur
auf die Anlieger beschränkt werden würde. Denn nach wie vor nutzen viele
Berliner die Straße als Durchgangsstrecke und die wenigsten halten dabei
Tempolimit 30 ein. Radfahrer wären daher sehr gefährdet, meinten einige
Anwohner.
Konsens gab es im Gespräch zwischen den Vertretern der SPD-Fraktion und
Anwohnern, dass für den Grünstreifen in der Mitte der Straße eine Lösung
gefunden werden muss. Denn die öffentliche Grünanlage macht einen ungepflegten
Eindruck, da Autos den Grünstreifen schon teilweise zerfahren haben. Daher
hatte die Verwaltung bereits vor vogeschlagen, Doppelborde als Schutz zu errichten,
was mehrere Anwohner begrüßen würden. Keine Befürworter fand hingegen die Idee
einer Anwohnerin auf dem Grünstreifen einen Radweg zu bauen, um so den
Schandfleck loszuwerden. Das Grün vor der Haustür wollen sie nicht missen,
meinten mehrere Anwohner. Da es nicht gepflegt wird, haben einige bereits
selbst die Initiative ergriffen, Blumen gepflanzt und Büsche geschnitten. Doch
das Ordnungsamt untersagte den Bürgern solche Aktivitäten, auch die Blumen
mussten wieder entfernt werden. Kirsten Graulich