Potsdamer Neueste Nachrichten 22.10.07

 

SPD: Günstiger Zeitpunkt für S-Bahn-Verlängerung

Stahnsdorf soll besser angebunden werden

Stahnsdorf - Die SPD hat gefordert, das Projekt einer S-Bahn-Anbindung Stahnsdorfs in den Nahverkehrsplan des Landes aufzunehmen. „Die Weichen in die Zukunft müssen jetzt richtig gestellt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stahnsdorfer Ortsvereins.

Bezogen auf den öffentlichen Nahverkehr lebe Stahnsdorf immer noch mit den kriegs- und teilungsbedingten Folgen. In der Vergangenheit war die Gemeinde mit Potsdamer Stammbahn, Straßenbahn nach Lichterfelde und der S-Bahn nach Wannsee gut erschlossen. Auch an der Trasse für einen S-Bahn-Ringschluss über Teltow war bereits gebaut worden. Heute gebe es nicht einmal ein abgestimmtes Citybus-Netz, selbst die Abstimmung der Buslinien an den Bahnhöfen der Nachbarkommunen am Abend und Wochenende fehle, so die SPD-Kritik. Dies sei besonders schwerwiegend angesichts einer schnellen Bevölkerungsentwicklung, der guten Wirtschafts- und Haushaltslage der Gemeinde sowie zunehmender Klimabelastung durch Pkw-Verkehr.

Nach Auffassung des SPD-Landtagsabgeordneten Jens Klocksin müsse die Gemeinde verkehrspolitisch weit über dieses Jahrzehnt hinaus denken. Eine Radtour auf der S-Bahn-Trasse von Teltow nach Stahnsdorf habe verdeutlicht, welche Möglichkeiten die Stahnsdorfer haben. SPD-Kommunalpolitiker der Gemeinden Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow sowie der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jens Klocksin, seien dabei zu dem Ergebnis gekommen: „Der Zeitpunkt für die Verlängerung der S-Bahn von Teltow nach Stahnsdorf ist günstig, der Handlungsdruck ist groß.“ Die S-Bahn-Trasse sei frei gehalten – von einigen Bausünden abgesehen – , die Dämme geschüttet, die wichtigsten Geländeeinschnitte vorhanden. Zudem würden die für die S-Bahn-Verlängerung kritische Straßenbauten (L 77 neu, L 76 -Rückbau und Biomalzspange) erst bevorstehen.

„Stahnsdorf muss jetzt den Bedarf für die Verlängerung der S-Bahn von Teltow nach Stahnsdorf zumindest bis zum Gewerbegebiet als mittelfristige Perspektive anmelden und die Trasse konsequent sichern“, erklärte der Stahnsdorfer SPD-Ortsvereinsvorsitzende Heinrich Plückelmann. Die nächste Schritte sollten nun sein: die Sicherung der ÖPNV-Trasse entlang der Potsdamer Straße, der Nachweis der Wirtschaftlichkeit der Bahnanbindung, die Bereitstellung eines ersten kommunalen Eigenanteils, die Anmeldung von kommunalen Maßnahmen (Bahnhofsvorplatz, Kreuzungsmaßnahmen und P+R-Platz) sowie die Unterstützung von Kleinmachnow bei der Stammbahn. Wichtig seien zudem die Abstimmung mit Potsdam zur Tram-Erweiterung sowie ein Stahnsdorfer Verkehrskonzept auf der Basis eines soliden Bahn- und Bussystems. ldg