Potsdamer Neueste Nachrichten 22.09.07

 

Demo für Fahrradstraßen

Allmorgendlicher Konflikt Am Weinberg

Kleinmachnow - Die allmorgendliche Sznerie hat das Zeug zur Tragödie: Hunderte junge Radfahrer kreuzen auf dem Weg zur Schule nachdem sie bei Ampelgrün den Zehlendorfer Damm überquert haben die Straße Am Weinberg. Wenige Meter hinter der Ampel endet der Radweg, so dass die Schüler von links nach rechts übers Kopfsteinpflster fahren – immer in Gefahr, mit dem automobilen Gegenverkehr zu kollidieren.

Mit einer Demonstration machten gestern Morgen die Aktivisten der Lokalen Agenda und der BIK wiederholt auf die Situation aufmerksam. Spontan schlossen sich Schüler des Weinberg-Gymnasiums der Forderung an, die Straße Am Weinberg als „Fahrradstraße“ auszuweisen. Somit würde man den Radfahrern Vorrang geben, diese wiederum müssten nicht mehr auf die Gehwege ausweichen, was ihnen häufig ein Verwarngeld einbringt, wenn sie von der Polizei erwischt werden.

Der von der Gemeinde beauftragte Verkehrsplaner Herbert Staadt sieht indes keine Notwendigkeit, in dem Weinberg-Viertel Fahrradstraßen einzurichten. Das bringe keinen Sicherheitsgewinn. Doch habe Staadt die Zahl der Radfahrer – 1200 Schüler passieren das Viertel auf ihrem Schulweg – viel zu gering angesetzt, monieren die Kritiker von Agenda und BIK. Im Verkehrsausschuss der Gemeindevertertung finde die Idee einer Fahrradstraße allmählich Zuspruch, so die Bündnisgrüne Barbara Sahlmann. Auf einer der jüngsten Sitzungen des Gremiums habe es über Fraktionsgrenzen hinweg positive Reaktionen gegeben. „Unser Werben für diese verkehrspolitische Innovation hat sich gelohnt“, so Sahlmann, die auch Sprecherin der Arbeitsgruppe Verkehr der Lokalen Agenda ist. pek