Potsdamer Neueste Nachrichten 07.09.07
Kleinmachnow - Die
Schulplaner des Landratsamtes Potsdam-Mittelmark sehen keinen Bedarf für ein
weiteres Gymnasium in Kleinmachnow. Das sagte der zuständige Fachbereichsleiter
Thomas Schulz gestern auf einer Pressekonferenz. Er reagierte damit auf den
jüngsten Vorschlag der örtlichen CDU-Fraktion, die Gemeinde solle in
Kleinmachnow ein eigenes Gymnasium bauen (PNN berichteten). Ein entsprechender
Beschlussantrag sollte gestern Abend auf der Gemeindevertretersitzung
eingebracht werden, die bei Redaktionsschluss noch andauerte.
Im Gegensatz zur Kleinmachnower CDU-Fraktion geht das Landratsamt davon aus,
dass auch ohne Neubau einer weiteren Schule lang- und mittelfristig ausreichend
Gymnasiumsplätze in der Region zur Verfügung gestellt werden können. „Wir haben
in den nächsten fünf Jahren zwar eine Spitze bei den Schülerzahlen, doch die
kann flexibel zum Beispiel durch das Anmieten weiterer Räume abgefangen
werden“, versicherte Schulz. Es sei nicht notwendig für 5 Millionen Euro eine
neue Schule zu bauen, und der Landkreis würde ein solches Projekt finanziell
auch nicht unterstützen.
Dies werde auch durch aktuell erhobene Zahlen belegt. Erstmals wurde in diesem
Jahr im Raum Kleinmachnow, Stahnsdorf, Teltow der tatsächliche Verbleib der
ehemaligen Schüler der 6. Klassen detailliert analysiert. Dabei habe sich
gezeigt, dass die beiden Gymnasien des Landkreises in Kleinmachnow und Teltow
zusammen alle bei ihnen angemeldeten Schüler mit der Bildungsgangempfehlung
Allgemeine Hochschulreife aufnehmen konnten, sagte der zuständige
Fachdienstleiter des Landratsamtes, Andre Hohmann. Zum 12. Juli habe es am
Teltower Gymnasium sogar noch freie Plätze gegeben. Aus der Region seien nur
vier Schüler an ein öffentliches Gymnasium in Potsdam und zehn an ein
öffentliches Berliner Gymnasium gegangen, was einen starken Rückgang bedeute.
Indes wechselten 57 Schüler zu Potsdamer Schulen in freier Trägerschaft, zum
Beispiel 21 an das Neue Gymnasium Potsdam. Am Gymnasium der Hoffbauer Stiftung
in Potsdam seien zehn Schüler aus der Region abgelehnt worden. Diese Ergebnisse
sollen laut Hohmann demnächst mit den verschiedenen Schulträgern in der Region
ausgewertet werden. Hagen Ludwig