Potsdamer Neueste Nachrichten 28.08.07
Sportminister Rupprecht mit Rekord: 1-Million-Euro-Scheck
für Turnhalle der Internationalen Schule
Von Peter Könnicke
Kleinmachnow - Das
gestern begonnene Schuljahr war gerade einmal einen Vormittag alt, da gab es
schon gute Noten. Burkhard Dolata, Manager der Berlin Brandenburg International
School (BBIS), attestierte keinem geringeren als dem brandenburgischen
Bildungsminister Holger Rupprecht einen guten Job. Das Lob habe keinesfalls
etwas mit dem Millionen-Euro-Scheck zu tun, den der Minister mit auf den
Seeberg gebracht hat. Nein, die Zusammenarbeit mit den ministeriellen Behörden
sei völlig unabhängig davon sehr gut, so Dolata.
Mit einer Million Euro unterstützt das Land Brandenburg den Bau einer
multifunktionalen Dreifeldsporthalle der BBIS. Die Schule hatte im vergangenen
Jahr im Rahmen des Investitionsprogramms des Bundes für Ganztagsschulen einen
Antrag auf Fördermittel für den Turnhallen-Bau gestellt. Einen Tag vor den
diesjährigen Sommerferien hatte Rupprechts Ministerium den Antrag bestätigt.
Die Arbeiten hatten auch ohne diese
Zusage bereits begonnen. Wer in den vergangenen Wochen den Baufortschritt auf
dem Seeberg beobachtet hat, wird keinen Zweifel mehr haben, dass die BBIS hier
ihr festes Zuhause gefunden hat. Die gemeinnützige Gesellschaft als Trägerin
der Schule investiert in großem Stil, nachdem sie das Areal im vergangenen Jahr
erworben hatte. Ein Kunstrasensportplatz, der internationalen Standards
entspricht und mit einer blauen 400-Meter-Tartanbahn wird Mitte September
fertig. Die Sporthalle kostet 4,4 Millionen Euro. „Es ist uns wichtig, ein Teil
der hiesigen Bildungslandschaft zu sein“, betonte BBIS-Direktor Thomas Schädler
gegenüber dem Minister. Zudem sei eine internationale Schule immer ein Faktor
für einen attraktiven Wirtschaftsstandort. Viele weltweit agierende Unternehmen
würden ihre Standort- und Personalentscheidungen von der Existenz einer
internationalen Schule abhängig machen, weiß Schädler. Offenbar leistet die
BBIS als private, englischsprachige Ganztagsschule gutes Standortmarketing: 600
Schüler aus 40 Ländern lernen inzwischen hier. Der Seeberg biete das Potenzial
zum Wachsen der Schule und ermöglicht die Gestaltung eines Campus’, der den
hohen Standards internationaler Schulen genügt.
Er sei sich bewusst, so der Minister, dass BISS eine „besondere Schule“ unter
den freien Schulen sei. Dass sich die BBIS entschieden habe, ein
Ganztagsschulprogramm anzubieten , bestärke diesen Eindruck. Sport sei dabei
ein elementarer Bestandteil, so dass die eine Million Euro gut angelegt seien.
Und neidisch bekannte Rupprecht, der als Präsident des
Handball-Regionalligisten VfL Potsdam um den leidlichen Zustand der Spielstätte
in der Heinrich-Mann-Allee weiß: „So eine Halle, wie hier entsteht, hat die
Landeshauptstadt nicht.“
In der Tat: drei Spielfelder für Baskett-, Volley-, Hand- und Hallenfußball,
Badminton und Tennis, wettkampftauglich und für fast alle Sportarten
internationalen Regeln genügend, nutzbar als Aula, Theater- und Konzertsaal für
500 Besucher, 320 Tribünensitze, VIP-Lounge, großflächige Fassadenverglasung
bis zum Fußboden. Ein Traum aus Stahlbeton und Glas für jeden Sportler.
Es sei keine höfliche Floskel in Reaktion auf den üppig dotierten Förderscheck
des Landes, wenn das BBIS-Management ankündigt, dass die Halle auch für externe
Sportveranstaltungen zur Verfügung stehe, sofern es der Schulbetrieb zulässt.
„Das ist ernst gemeint“, versichert PR- und Marketingchefin Tamara Hager. Es
sei durchaus wirtschaftlich kalkuliert, dass die Halle für regionale oder auch
nationale Veranstaltungen gemietet werden kann. „Es gibt bereits zahlreiche
Anfragen von Interessenten, die wir sondieren“, so Hager gegenüber den PNN.
Bürgermeister Wolfgang Blasig weiß, dass „das Geld gut in Kleinmachnow angelegt
ist“. Und wer weiß, sinnierte er am Ende der Baustellenbesichtigung, vielleicht
kommt Minister Rupprecht ja bald wieder mit einen Scheck nach Kleinmachnow.
Schließlich kehre man gern an den Ort zurück, an dem man Bestleistungen
aufgestellt hat, um sie zu verbessern. Rupprechts gestriger Rekord: Noch nie
hat er einen Förderscheck in Höhe von einer Million Euro überreicht.