Potsdamer Neueste Nachrichten 22.08.07
Auf
Teltow-Bike-Entdeckungstour
Touristisches Radwegesystem vor den Toren Berlins offiziell eröffnet und
beschildert
Teltow -
„Teltow-Bike“ klingt ein bisschen nach „Fläming-Skate“ – das ist durchaus
beabsichtigt. „Wir haben einen werbewirksamen Namen gesucht und uns dabei am
Wegesystem aus dem Nachbarkreis orientiert", erklärte Christine Dunkel vom
Verein Regionalmarketing „Der Teltow“ zur Eröffnung eines über 100 Kilometer
langen Radroutensystems vor den Toren Berlins, das nun durchgehend beschildert
ist.
Zur Schnuppertour durch Teltows Grüngürtel kam am Montag auch Michael Cramer,
EU-Abgeordneter der Grünen und Autor des Buches „Berliner Mauer-Radweg“, das
kürzlich in vierter Auflage erschienen ist. Der Politiker, der das Band des
„Teltow-Bike“ am Japaneck bei Teltow-Seehof direkt auf dem Mauerradweg
durchschnitt, appellierte an die Region, auch für Radwege Fördergeld zu
beantragen. Denn die Mittel, die dafür aus Brüssel bereit stehen, würden längst
nicht alle abgerufen.
Die Teltow-Bike besteht aus einem
Rundkurs und derzeit acht verschiedenen Regionalparkrouten: Spargelweg,
Teltow-Nuthetal-Weg, Storchenroute, Zülow-Weg, Mauerweg, Havel-Dahme-Route,
Stubenrauchweg und Flämingroute. Die Routen garantieren jedoch keinen glatten
Fahrbahnbelag wie beim Fläming-Skate. Neben vielen Radwegen und verkehrsarmen
Autostraßen mit Asphalt muss man auch mit sandigen Waldwegen rechnen. Starken
Autoverkehr gibt es im Inneren des Rundkurses aber nur bei Neubeeren.
Auch der Mauerweg ist trotz Asphalt oft nicht in optimalem Zustand. Zwischen
Sputendorf und Marggrafshof kann man einen landwirtschaftlichen Plattenweg
testen, auf dem die Radler ordentlich durchgeschüttelt werden. Auf der
Storchenroute gibt es bei Löwenbruch und Märkisch-Wilmersdorf extrem schlechte
Wegzustände. Der Stubenrauchweg verläuft vor Saarmund auf einer verkehrsreichen
Straße. Für diese Abschnitte werde derzeit noch nach Alternativen gesucht, hieß
es. Auf weiteren Teilstrecken wünscht sich der Regionalmarketingverein eine
Verbesserung der Fahrbahnqualität, wie Christine Dunkel betonte.
Einige Infotafeln am Mauerweg mussten provisorisch korrigiert werden. „Es sind
Wege über Brücken eingezeichnet, die es gar nicht gibt“, erklärte
Vereinsmitglied Uwe Stenzel. Er kennt sich in der Region aus, da er seit vier
Jahren Radtouren organisiert. So musste laut Stenzel der Teltow-Nuthetal-Weg im
Bereich Teltow berichtigt werde und auch die Strecke zwischen Güterfelde und
Neubeeren.
Für die einstündige Eröffnungstour, an der vor allem Berliner teilnahmen, hatte
Stenzel Wert auf eine landschaftlich reizvolle Strecke gelegt. Die führte von
Sigridshorst über den Regionalbahnhof, Staedtlersiedlung, Mühlendorf,
Knesebeckbrücke und Mauerweg. Schon kurz nach Überquerung der Mahlower Straße
am Regionalbahnhof überraschte die ländliche Idylle hinter den Siedlungen mit
artenreicher Flora. Leuchtende Tupfer am Wegesrand waren Hagebutten und das
Blau der Wegwarte, dazwischen verführerische Brombeerhecken. Die Kleinmachnower
Gemeindevertreterin Barbara Sahlmann (Grüne) entdeckte hier ein ihr noch
unbekanntes Teltower Umland, sie wird sich nächstes Mal mehr Zeit für diese
Tour nehmen.
Eine Übersichtskarte über das Radwegesystem gibt es im Internet. Demnächst
sollen auch aktuelle Flyer verteilt werden. Für das nächste Frühjahr wird der
Druck einer mit Reklame finanzierten Karte angestrebt.
Kirsten Graulich/Hagen Ludwig
Informationen im Internet unter: www.teltow-bike.de