Potsdamer Neueste Nachrichten 11.07.07
Im August 3. Regionale Wirtschaftsschau
Stahnsdorf - Es ist
ruhig geworden um die Fusionsidee für Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow.
Nachdem im Vorjahr die Bürgermeister Blasig und Enser den Gedanken annocierten,
zumindest Kleinmachnow und Stahnsdorf zu vereinen, hatte es eine intensive
Debatte gegegeben. Inzwischen plätschert es wieder gemächlicher am Teltowkanal
dahin – offenbar zum Unwillen des Unternehmerverbandes und des Regionalen
Gewerbevereins (RGV). „Bei einer Fusion würde keiner verlieren, aber jeder
gewinnen“, meint RGV-Vorsitzender Georg Lehrmann. Daher wird der
Zusammenschluss der drei Orte ein zentrales Thema der diesjährigen Regionalen
Wirtschaftsschau.
Am 31. August findet im Stahnsdorfer Greenpark die 3. Regionale
Wirtschaftsschau statt. 50 Unternehmen – von der Handwerksfirma bis zum
Technologiebetrieb – erwarten die Veranstalter. Brandenburgs
Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) hat die Schirmherrschaft übernommen,
zahlreiche Kommunalpolitiker hätten sich den Termin bereits im Kalender
notiert, meint Lehrmann. Sollten sie tatsächlich kommen, werden sie in einer
Podiumsdiskussion erfahren, warum ein Zusammenschluss der drei Kommunen gut für
die regionale Wirtschaft wäre. „Es ist ein Unterschied, ob ich als Unternehmer
ein ’kleines Dorf’ als Geschäftsadresse angebe, oder die viertgrößte Stadt des
Landes“, so Lehrmanns Argumentation. „Die Wirtschaft kennt schon lange keine
Ortsgrenzen mehr“, meint Norbert Gölitzer vom Unternehmerverband. Doch um die Standortfaktoren
durch eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommungen weiter zu entwickeln,
sei eine Fusion notwendig.
Zweites Thema der Messe: „Wirtschaft
schafft Wachstum! Was leisten die kleinen und mittleren Unternehmen der
Region?“ Für den RGV und den Unternehmerverband hatten bereits die ersten
beiden Auflagen der Wirtschaftsschau eine erfreuliche Außenwirkung. Diesmal sei
es u.a. Anliegen zu demonstrieren, dass die Region auch ohne des von der
Landesregierung vergebenen Förderstatus eines Branchenkompetenzzentrums eine
„auf hohem Niveau“ funktionierende Wirtschaft hat. Auf dem Podium und in
Gesprächen sollen die Vorzüge der Region deutlich gemacht werden. „Auch künftig
wird ein Unternehmer, der die Potenziale der Region erkennt, seine Standortentscheidung
nicht von Förderkriterien abhängig machen“, so Gölitzers Überzeugung.
Ein dritter Schwerpunkt der Leistungs- und Unternehmenschau wird die Ausbildung
sein. Schüler können sich über Lehrstellen und Berufschancen informieren. Für
einige Schulabgänger bietet der Tag die Chance, eine Lehrstelle zu finden, die
sie bislang vergeblich gesucht haben – quasi ein Last-Minute-Lehrstellenbörse.
Die Wahl des Greenpark als Veransatltungsort begründet Lehrmann mit den guten
Erfahrungen der letzten Regionalen Wirtschaftsschau. „In zwei Jahren sind wir
vielleicht in Teltow.“ Ein Standortwechsel sollte nicht schwer fallen –
schließlich kennt die regionale Wirtschaft keine Grenzen. pek