Potsdamer Neueste Nachrichten 07.07.07

 

Hoffbauer-Gymnasium eröffnet in Teltow

Stiftung wird 2008 in die frei werdende Bürgel-Oberschule gehen / Kritik von Kleinmachnows CDU an Blasigs "Alleingang"

Teltow - Die Hoffbauer gGmbH wird in der frei werdenden Bürgel-Oberschule ein evangelisches Gymnasium errichten. Schuljahresbeginn soll 2008/09 sein, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) in der Stadtverordneten-Sitzung am Donnerstag. Grünes Licht für die Gespräche mit Hoffbauer hatten die Stadtverordneten bereits im April gegeben.

Die Hoffbauer gGmbH habe das Mietangebot akzeptiert, das sich an einem Gutachterpreis orientiere, erklärte Schmidt. In der Sommerpause will die Verwaltung den Mietvertrag vorbereiten, über den die Stadtverordneten in der Septembersitzung entscheiden sollen. Frank Hohn, Geschäftsführer der Hoffbauer gGmbH, erklärte auf PNN-Anfrage, dass man sich vor allem deshalb für Teltow entschieden habe, weil man dort ein schon vorhandenes Schulgebäude nutzen könne. Es solle jedoch ein Gymnasium für die ganze Region werden. Die Genehmigung des Bildungsministerium stehe aber noch aus.

Bei der Kleinmachnower CDU sorgt die Hoffbauer-Entscheidung für Enttäuschung, aber auch Verärgerung. Durch den Vorschlag von Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD), das evangelische Gymnasium unter dem Dach der Maxim-Gorki-Gesamtschule einzurichten, sei von Beginn an die Chance für eine realistische Lösung verspielt worden, sagt CDU-Fraktionschef Ludwig Burkardt. Der Alleingang des Bürgermeisters sei zum Scheitern verurteilt gewesen, da die Widerstände gegen eine solche Variante abzusehen waren. Tatsächlich hatte der Protest der Lehrer- und Elternschaft der Gorki-Schule sowie Vorbehalte vieler Ortspolitiker die Hoffbauer gGmbH zum Rückzug von dieser Variante bewogen.

Zugleich erhebt Burkardt Vorwürfe gegen eine „spät-sozialistische Mehrheit“ von SPD, Linkspartei, FDP, Grünen und PRO Kleinmachnow in der Gemeindevertretung, da diese einen Vorschlag der CDU ablehnte, Hoffbauer belastbare Angebote für einen Gymnasiumsstandort in Kleinmachnow zu machen. „Damit wurde der Gemeinde ein Bärendienst erwiesen“, so Burkardt.

Der Bedarf an weiteren gymnasialen Schulplätzen in Kleinmachnow wird von der CDU weiterhin gesehen. Acht bis zehn Klassen würden gebraucht, meint der Fraktionschef. Daher werde die CDU in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung vorschlagen, dass Kleinmachnow mit Berlin Verhandlungen aufnimmt, um freie Kapazitäten an Gymnasien in Zehlendorf für Kleinmachnower Schüler legal zu nutzen. Der Staatsvertrag zwischen Berlin und Brandenburg erlaube solche Regelungen, „man muss davon nur Gebrauch machen“. Zudem solle ernsthaft darüber nachgedacht werden, ein staatliches Gymnasium in Kleinmachnow zu errichten. Kommune wie auch der Landkreis stünden in der Verantwortung. pek/kig