Potsdamer Neueste Nachrichten 04.07.07
Kleinmachnow - Der
Bund hält an dem umstrittenen Neubau der Schleuse am Teltowkanal fest, heißt es
in einer Antwort des Verkehrsministerium auf eine Anfrage der
SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein. Frühestens 2012 soll die alte
Schleuse ersetzt werden. Eine größere Schleuse sei notwendig, weil der
Schiffsverkehr angestiegen sei, seit das Wasserstraßenkreuz in Magdeburg 2003
fertig geworden ist. Über 3000 Güterschiffe und Kutter pro Jahr würden die
Schleuse passieren mit rund 850 000 Tonnen Ladung.
Bis 2015 würden sogar 1,5 Millionen Tonnen Güter über den Teltowkanal
transportiert, so die Prognose des Bundes. „Mit der alten Schleuse wäre dies
nicht mehr zu bewältigen“, glaubt nun auch Wicklein. Die 115 Meter lange
Schleuse in Kleinmachnow soll darum auf 190 Meter verlängert werden, damit mehr
Schiffe auf einmal den Höhenunterschied nahe des Machnower Sees überwinden
können. Nur so könne auf „Warte- und Koppelstellen für die Schubverbände und
Europaschiffe verzichtet werden“. Anderenfalls müsste der Bund am Kanal 400
Meter lange, bis 35 Meter breite Schiffsparkplätze ausgraben lassen. Die
betroffenen Uferbereiche seien allerdings Heimat für Tiere und Pflanzen.
Die Ausbaugegner argumentieren, dass die von 1991 stammenden Daten längst
überholt seien. Die für 2015 prognostizierte Tonnagegröße von 1,5 Millionen
anstelle der früher vermuteten 10 Millionen Tonnen könne die 115 Meter lange
Schleuse problemlos bewältigen. Eine Reduzierung des Millionen-Projekts würde
durch die verringerten Eingriffe in das sensible Ufer die Bemühungen von
Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf um eine stärkere touristische Erschließung
der Kanal-Aue unterstützen.
Der Ausbau des Teltowkanals – als
Abschnitt der Südtrasse der Havel nach Berlin – sowie der Neubau der
Kleinmachnower Schleuse sind Teil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr.
17. Der Planfeststellungsbeschluss für eine neue Kleinmachnower Schleuse läuft
nach einer Verlängerung 2012 aus.rt