Potsdamer Neueste Nachrichten 15.06.07

 

Privat lehrt besser

Öffentliche Gymnasien halten Vergleich der Eltern nicht stand

Wundert es noch, dass den öffentlichen Schulen in Berlin und Brandenburg nicht nur der demografische Faktor zu schaffen macht, sondern auch die Abwanderung der Schulkinder aus engagierten Elternhäusern? Wir suchten in den vergangenen Wochen einen Platz für unseren Jungen, der in Deutsch nicht ganz die Herausforderungen erfüllt. Das „beste“ Gymnasium in der Nachbarschaft winkte ohne vorheriges Gespräch mit unserem Kind ab. Es gäbe genug bessere Bewerber. Die anderen Gymnasien entsprachen nicht unseren Anforderungen. Die zweite Wahl war eine Schule mit in Zehlendorf. Doch eine Lehrerin riet ab: Verwahrloste Räume, Unterrichtsausfall und der musikalisch-künstlerische Zweig verkümmere zusehends. Bei einem privaten Träger hingegen gab es ein sehr intensives Gespräch zwischen Eltern, Kind und Schulleitung. Unser Sohn kann dort den kostenlosen Förderunterricht Deutsch besuchen. Im Angebot enthalten sind die kostenlose Ganztagsbetreuung sowie bilingualer Unterricht in einem Vier-Fächer-Kanon. Das Kollegium ist jung, Unterrichtsausfall gäbe kaum, das Gebäude ist sauber. Eltern und Schüler haben separate Intranet-Zugänge, um sich über Leistungen der Kinder und Schulaktivitäten zu informieren. Austauschprogramme zu ausländischen Schulen bestehen ebenfalls. Zusätzliche Kosten: Ungefähr die Hälfte des Kindergeldes. Sie dürfen raten, wo unser Sohn ab Herbst zur Schule geht.

Matthias Heinrich, Kleinmachnow