Potsdamer Neueste Nachrichten 04.06.07
Behm
kritisiert Festhalten an Havelausbau
Die Bundesregierung
sieht keinen Anlass dafür, ihre Pläne zum Ausbau der Havel im Rahmen des
Verkehrsprojektes „Deutsche Einheit“ fallen zu lassen. So lautet die Antwort
aus dem Bundesverkehrsministerium auf eine Kleine Anfrage der
Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen deutlich.
Die Kleinmachnower Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Cornelia
Behm, kritisierte, dass die Bundesregierung trotz des Klimawandels und des
prognostizierten Wassermangels in Brandenburg am Havelausbau festhalten will:
„Das Bundesverkehrsministerium will die Dramatik der Situation offenbar nicht
erkennen. Schon heute sind die Wasserstände in Brandenburg deutlich abgesunken.
Das betrifft insbesondere den Südraum Berlins im Bereich des Teltowkanals. Ein
weiterer Ausbau der Wasserstraßen wird für einen schnelleren Abfluss des
Wassers aus Brandenburg sorgen und die Situation weiter verschärfen.“
Die Regierung begründete ihre Position mit dem Hinweis, dass bezüglich des
Klimawandels für Mitteleuropa große Unsicherheiten hinsichtlich der konkreten
Entwicklung des Wasserhaushaltes verblieben. Außerdem seien die betreffenden
Wasserstraßenabschnitte in Brandenburg staugeregelt. Durch die Stauregelungen
seien diese bezogen auf die Wassertiefe weitgehend unabhängig gegenüber
geringen Abflüssen und Niederschlagsmangel.
Behm hält die Antwort der Regierung für
nicht hinnehmbar. Denn die Stauregelung reguliere zwar die Schifffahrtstiefe,
sie verhindere jedoch nicht, dass durch den ausgebauten Fluss mehr Wasser
abfließt und damit der Landschaft entzogen wird.pm