Potsdamer Neueste Nachrichten 01.06.07

 

Zu wenig Kita-Plätze

SPD empfiehlt, nicht nach Kleinmachnow zu ziehen

Kleinmachnow - Familien mit Kindern sollten vorerst nicht nach Kleinmachnow ziehen. Das empfiehlt ein Antrag der SPD-Fraktion, der in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung diskutiert wurde und demnächst auf der Tagesordnung des Sozialausschusses steht.

Denn absehbar sei, dass zu Beginn des neuen Schuljahres 17 Kitaplätze fehlen. Würde der Landkreis nicht jährlich eine Ausnahmegenehmigung für jeweils 70 Plätze erteilen, wäre die Zahl der fehlenden Plätze bereits auf 87 angestiegen. Zurzeit werden 593 Kindergartenplätze in der Gemeinde angeboten. Nach einer Analyse der SPD-Fraktion gibt es zurzeit 170 Neuanmeldungen für das kommende Kindergartenjahr, doch nur 153 Plätze würden frei. Gemeindevertreterin Ruth Bartels stellte daher klar: „Für neuzugezogene Familien wird es problematisch, denn es kann derzeit kein weiteres Kind aufgenommen werden.“ Dagegen konnten in den letzten beiden Jahren noch 50 Neuverträge während des Jahres abgeschlossen werden. Bartels verwies auch auf Restitutionsansprüche, die einige Kitas treffen könnten, die dann geschlossen werden müssten. Der Engpass in diesem Jahr sei aber schon Grund genug, die Planungen für eine Erweiterung der Kita „Freundschaft“ sofort einzuleiten, so Bartels.

Nicht ganz so dramatisch schätzte dagegen Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) die Situation ein, da seinen Berechnungen zufolge derzeit nur zwei Kinder keinen Kitaplatz bekommen können. 187 Anträge auf Kitaplätze seien gestellt worden, von denen bereits Verträge für 121 Plätze abgeschlossen wurden, erklärte Blasig. Auf alternative Betreuungsmöglichkeiten von Privatinitiativen verwies dagegen Verena Hartmann (CDU). Trotzdem hielt sie es für unumgänglich, ein Konzept zum Kitabedarf zu erarbeiten, da die Gemeinde nicht damit rechnen könne, dass Ausnahmegenehmigungen auf Dauer erteilt würden. Unbefriedigend nannte es auch Michael Scharp (SPD), wenn die Ausnahmegenehmigung für derzeit 70 Plätze stetig verlängert werde. Es bestehe Handlungsbedarf, so Scharp, weshalb schnellstmöglich in den Fachausschüssen Lösungen gefunden werden müssten. KiG