Potsdamer Neueste Nachrichten 30.05.07

 

Innerörtliche Jagd auf Schwarzkittel wird eröffnet

Stahnsdorf/Kleinmachnow - Für die Jäger hat ein neues Wirtschaftsjahr begonnen. Die Schonzeiten für einige Wildtierarten gehen zu Ende und Hans Diwiszek, Jagdpächter im rund 500 Hektar großen Revier Stahnsdorf/ Kleinmachnow will bereits im Juni seine Partner „zum Schwarzwild blasen“, denn die Wildschweine richten – wie schon in den vergangenen Jahren – zunehmend innerhalb der Ortschaften Schäden an.

Der Arbeitsbericht für das im März abgeschlossene vorige Wirtschaftsjahr bescheinigt den Jägern Treffsicherheit: Das vierköpfige Jägerteam hat insgesamt 42 Sauen auf die Strecke gelegt, weiterhin 27 Rehe und 30 Füchse. „Eine tolle Leistung“, meint Diwiszek mit Blick darauf, dass es ja Freizeitjäger sind, die nach Feierabend auf Ansitz gehen. Zur Bilanz gehört auch, dass zehn Rehe durch Unfälle, vornehmlich auf Straßen den Tod fanden. Die Gründe für die Bestandentwicklung sind klar: Das Wild hat sich zivilisiert und angepasst.

Futter findet es in Parkanlagen und Grünzonen wie dem Kleinmachnower Bannwald und den Stahnsdorfer Uppstallwiesen, es sucht sich weiterhin Löcher durch die Zäune zum Südwestkirchhof, wo im Vorjahr allein zehn Wildschweine und drei Rehe erlegt wurde. Sorge bereitet den Jägern, die in befriedeten Wohngebieten nicht schießen können, der Zustand in manchen Kleingartenanlagen. Auf Komposthaufen findet das Schwarzwild reichlich Futter, defekte Zäune machen den Tieren den Weg frei. „Das Füttern des Wildes muss aufhören“, so die eindrückliche Forderung des Jagdpächters, der damit auch im Namen der Gemeindeverwaltungen spricht und ankündigt, dass Ordnungswidrigkeiten geahndet werden.

Intensiv bejagt werden ab sofort die Uppstallwiesen. In Kleinmachnow wird es ab Juni wieder die Ausnahmeregelung für Jäger geben, Wildschweine auch innerhalb der Ortschaft zu erlegen. Absolut geschont bleiben die schon so seltenen Wildkaninchen und auch die Fasane, die auf dem Gelände des Klärwerkes heimisch geworden sind. Jo/pek