Potsdamer Neueste Nachrichten 26.05.07

Schwerer Stand für Hoffbauer

Gemeindevertreter uneins über Standort eines evangelischen Gymnasiums in Kleinmachnow

Kleinmachnow - Mit knapper Mehrheit wurde in der Sitzung der Kleinmachnower Gemeindevertreter ein CDU-Antrag abgelehnt, der den Bürgermeister beauftragen sollte, die räumlichen Voraussetzungen für ein Evangelisches Gymnasium der Hoffbauer gGmbH im Ort zu prüfen.

Vier Standorte wurden dazu vorgeschlagen, darunter auch die Maxim-Gorki-Schule. Das stieß bei vielen Gemeindevertretern jedoch auf Kritik. Denn derzeit erfreue sich die Schule vieler Anmeldungen, die ausreichend seien für vier Züge, so Bernd Bültermann (SPD): „Die Zukunft dieser Schule sollte nicht den Gelüsten eines privaten Trägers geopfert werden.“ Besser sei es, den privaten Träger in die eigene finanzielle Pflicht zu nehmen, meinte Bültermann. Als wenig sinnvoll schätzte es Kornelia Kimpfel (FDP) ein, den Standort des Sondergebietes 2 auf dem Seeberg zu prüfen, da die Hoffbauer-Stiftung bereits deutlich gemacht habe, dass sie nicht bauen wolle. Gleichfalls ungeeignet sei das Siemens-Gebäude am Schwarzen Weg und das Haus VI auf dem Seeberg. Deshalb vermute sie, dass die Sache am Ende auf die Maxim-Gorki-Schule hinauslaufen werde, prophezeite Kimpfel. Ruth Bartels (SPD) erinnerte daran, dass bereits eine Prüfungsanfrage vorliege, deren Antwort noch ausstehe. Sie empfahl auch Standorte in Teltow und Stahnsdorf einzubeziehen.

Unverständlich war der Antrag indes für Bernd Pape (PRO), da bereits Verhandlungen zwischen der Hoffbauer-Stiftung und der Stadt Teltow laufen würden, die auf das demnächst freiwerdende Gebäude der Bruno-H.-Bürgel-Schule zielen. Genau diese Situation sei ja zu befürchten, beschwor CDU-Fraktionschef Ludwig Burkardt die Gemeindevertretung, dem Antrag zuzustimmen. „Denn inzwischen ist es höchste Eisenbahn, sonst könnte Kleinmachnow die Chance verloren gehen“, glaubt Burkardt.

Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) zeigte durchaus Bereitschaft, die Standorte prüfen zu wollen, machte aber gleichzeitig deutlich, dass ein zweizügiges Gymnasium die Probleme der Region dauerhaft kaum lösen werde. Der Bedarf an Gymnasialplätzen in der Region werde weiter steigen. „Schon jetzt ist absehbar, dass vier Züge fehlen werden“, sagte Blasig. Deshalb müsse überlegt werden, ob die drei Kommunen der Region nicht gemeinsam ein Gymnasium errichten sollte. Trotz Ablehnung des CDU-Antrages werde er einige Standorte prüfen lassen und über im Juni informieren, so Blasig. KiG