Potsdamer Neueste Nachrichten 14.04.07
Seeberg-Schau eröffnet / Neues Projekt: Berufsinformation im Industriemuseum
Kleinmachnow - Der
Raum ist eng und dunkel. Und aus einem Radio aus den 40er Jahren spricht eine
blecherne Stimme als spräche sie aus der Vergangenheit. Stimmt aber nicht, es
handelt sich um ein aktuelles Radio-Programm. „Wir haben so lange gesucht, bis
wir einen Langwellen-Sender gefunden haben“, erklärt der Chef des
Kleinmachnower Industriemuseums, Erich Burmeister.
Und so konnten am Donnerstag die ersten rund 20 Besucher der neuen
Seeberg-Ausstellung im Meiereifeld mit der Technik Radio hören, die die
Wissenschaftler der Reichspostforschungsanstalt während des Nationalsozialismus
entwickelt haben. Zwei große Schautafeln an der Wand berichten über die Geschichte
des Seebergs – darüber, wie in den 40er Jahren auf ihm die Gebäude der
Forschungsanstalt entstanden, in denen vor allem Innovationen für die
Kriegsführung erdacht wurden, etwa im Bereich der Radar- oder Funk-Technologie.
Eine Tafel widmet sich aber einer anderen Kleinmachnower Innovation – dem
Fernseher. Ein Originalgerät, gibt es jedoch nicht zu sehen. Das Museum bittet
Besitzer alter Fernseher diese als Leihgabe zur Verfügung stellen. Aber auch
ohne echtes Gerät ist die Schau interessant, auch wegen des
Original-Notizbuches eines früheren Reichspostforschers und des alten
Telefonprüfschranks. Museumsleiter Burmeister hofft nun, dass viele
Kleinmachnower in die kleine Ausstellung gehen. Besonders setzt er dabei auf
Schulklassen.
Für diese hat das Museum jetzt ein
Berufsinformationszentrum (BIZ) eingerichtet. Schüler sollen so „technisches
Grundwissen und eine Vorstellung von den Berufen erlangen“, so Burmeister. So
hofft er, können sie sich künftig schon früher für einen Beruf entscheiden. Das
Museum vermittelt sogar Praktika in Technik-Betrieben, erklärte Burmeister. just