Potsdamer Neueste Nachrichten 17.03.07
"Wir
wollten Transparenz und keinen neuen Filz"
Fred Weigert erneuert Kritik an Kleinmachnows CDU-Fraktionschef und legt
Parteiämter nieder
Kleinmachnow - Nach
seinem Austritt aus der Kleinmachnower CDU-Fraktion hat Fred Weigert nunmehr
auch sein langjähriges Amt als stellvertretender Vorsitzender der
CDU-Ortsverbandes niedergelegt. Weigert erneuerte seine Kritik an dem
CDU-Fraktionsvorsitzen Ludwig Burkardt und warf ihm in scharfen Worten
„Versagen, konzeptionslosen Aktionismus sowie Kumpanei mit dem Bürgermeister“
vor.
Schweres Geschütz fuhr auch die FDP-Gemeindevertreterin Kornelia Kimpfel in
dieser Woche gegen Fraktionschef Burkardt auf. Sie kritisierte dessen
vermeintlichen „Kuschelkurs“ mit SPD-Bürgermeister Blasig und Fehlenentscheidungen
in der Ortsentwicklungspolitik. Doch dass es aus diesen Gründen in den Reihen
der Kleinmachnower Christdemokraten brodelt, wie Kimpfel meint, vermag
Ortsparteichef Wolfgang Nieter nicht zu erkennen. „Ich fühle eine große
Geschlossenheit“, sagte er gestern gegenüber den PNN. Dies ermutige ihn, die
begonnene Arbeit der Fraktion „besonnen“ weiter zu begleiten. Demonstrativ
stellt sich Nieter hinter den in die Kritik geratenen Fraktionschef. „Er hat
wie kein anderer zur guten Entwicklung Kleinmachnows dazu beigetragen.“ Burkardt
habe Missstände und Defizite im Rathaus vehement und in aller Deutlichkeit
offen gelegt. Dennoch habe sich der Vorstand mit den Vorwürfen beschäftigt. Für
personelle Konsequenzen – Kimpfel und Weigert verlangten Burkardts Rücktritt –
gebe es keinen Anlass, so Nieter.
Im Widerspruch zu Nieter warnt Weigert
vor Brandherden in der Kleinmachnower CDU. Der Rücktritt von seinen
Parteiämtern sei ihm trotz aller gebotenen Konsequenz nicht leicht gefallen,
weil es im CDU-Ortsverband durchaus viele Mitglieder gebe, die seine Positionen
unterstützen und „mit Burkardt alles andere als glücklich sind“. Doch hätten
sich in den vergangenen Jahren immer mehr Personen in den Vordergrund
geschoben, die an kompetenter und konstruktiver Lokalpolitik kein Interesse hätten,
sondern ihre eigene Profilierung suchen würden. „In diesem Gemenge ließ sich
die Ortspolitik, die wir uns vorgenommen hatten, nicht führen. Wir wollten
Transparenz und keinen neuen Filz.“ pek