Potsdamer Neueste Nachrichten 17.03.07

Haase: Studie kostet unnötig Geld

Gibt Ideen zur Förderung des Radverkehrs

Kleinmachnow - 8000 Euro will die Gemeinde Kleinmachnow für Planungsleistungen innerhalb des Projektes „Mit dem Rad zur Arbeit - Mobilitätsgewinn durch Förderung des Radverkehrs im suburbanen Raum am Beispiel Kleinmachnow“ ausgeben. Wie berichtet, hat sich die Kommune beim Bundesverkehrsministerium um eine entsprechenden Projektförderung beworben. Insgesamt soll die Studie 40 000 Euro kosten. Offiziell ist nicht bekannt, ob die Gemeinde mit ihrer Bewerbung erfolgreich war. Doch soll der Hauptausschuss am Montag die Vergabe der Planungsleistungen beschließen.

Doch es gibt bereits Einspruch. „Absolut unnötig“ hält SPD-Gemeindevertreter Walter Haase das Projekt, das reine Geldverschwendung sei. Denn: „Die Lösung, wie man vorgehen kann, um den Radverkehr in Kleinmachnow voranzubringen, liegt bereits anwendungsbereit durch eine Studie zu Modellvorhaben des Umweltbundesamtes ’Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“ bereits vor“, so Haase. Eine Hauptaussage der Studie sei, dass es für eine nachhaltige kommunale Verkehrspolitik weniger an Konzepten mangelt, sondern am Wollen und Können im politischen Bereich. „Und genau das ist unser Problem“, diagnostiziert Haase für Kleinmachnow. So soll für das jetzige Gutachten lediglich Geld ausgegeben werden, „um die jahrelange Unttätigkeit mit bewährter Manier zu überspielen“.

Es könne keinen Zweifel daran geben, dass Kleinmachnow Initiativen brauche, um den immer weiter zunehmenden Verkehr einzudämmen. „Dazu bedarf es jedoch keines aufwendigen Gutachtens, das die öffentliche Hand und den Gemeindehaushalt belastet“, befindet Haase. Diese öffentlichen Mittel seien bereits für die öffentlich nutzbare Studie des Umweltbundesamtes ausgegeben worden.

Kleinmachnow, so Haase, ist keine Großstadt, deren Struktur mit einem aufwendigen Verfahren zum Radverkehr untersucht werden müsste. Der Ort verfüge über hervorragende Voraussetzungen für den Fahrradverkehr, die lediglich weiterentwickelt werden müssten. Dazu bedürfe es in erster Linie einer Auflärungskampagne – mit dem Bürgermeister an der Spitze, um alle gesellschaftlichen Schichten von der Notwendigkeit des Umstiegs aufs Fahrrad zu überzeugen. Zahlreiche Modelle und Konzepte zum Nachahmen liegen vor. „Schwer vorstellbar, dass die Gemeinde dazu allein nicht in der Lage wäre“, meint Haase. pek