Potsdamer Neueste Nachrichten 09.03.07
Mit
dem Rad zur Arbeit
Kleinmachnow will mit Hilfe von Bundesmitteln Fahrradverkehr ankurbeln
Kleinmachnow - Unter
dem Projekttitel „Mit dem Rad zur Arbeit“ hat sich die Gemeinde Kleinmachnow
beim Bundesverkehrsministerium um Fördermittel beworben. Die Projektidee
basiert auf dem Vorschlag für einen „Masterplan für den Fahrradverkehr“, den
die lokale Agenda-Gruppe Verkehr zu einem ihrer wichtigsten Themen erklärt hat.
„Wir haben in Kleinmachnow die besten Voraussetzungen, eine Musterkommune in
Sachen Fahrrad zu werden“, befindet AG-Sprecherin Barbara Sahlmann. Durch den
Masterplan soll eine – von der Ortspolitik getragene – Radverkehrsstrategie
entwickelt werden, die Fahrradfreundlichkeit beweist und durch viele
Einzelmaßnahmen das Erscheinungsbild der Gemeinde verändert. Wichtigste
Ausssage, die das Papier beinhalten soll: die Zunahme des innerörtlichen
Radverkehrs bis zum Jahr 2010 um 50 Prozent. Sicherere Radwege mit bündigen
Anschlüsse, auch aus Nebenstraßen an Hauptstraßen und eine klare übersichtliche
Verkehrsbeschilderung, mehr Fahrradspuren an der Straße,Vorrang für Radfahrer
an Ampeln und fahrradfreundliche Kreisverkehre werden dafür als Voraussetzungen
formuliert. Fahrradständer vor öffentlichen Gebäuden, Geschäften, Arztpraxen,
Bus - und Bahnhaltstellen würden genauso zum Radfahren animieren wie
ausreichend Mitnahmemöglichkeiten in Bussen.
Um die notwendigen Maßnahmen umzusetzen
und zu koordinieren, schlägt die Agenda-Gruppe vor, einen Fahrradbeauftragten
einzusetzen. Der sollte nicht nur für Kleinmachnow, sondern auch für die beiden
Nachbarkommunen Teltow und Stahnsdorf tätig sein. Für ein fahrradfreundliches
Klima sei es auch hilfreich, dass die Mitarbeiter des Rathauses mehr in die
Pedale treten und Dienstfahrräder mehr genutzt werden.
Für den Ausbau des Fahrrradtourismus, für den Kleinmachnow mit seiner Lage am
Teltowkanal vor den Toren prädestiniert ist, sollten Radwege im Ort baulich
verbessert und gut ausgeschildert werden. Dazu gehörten der Weg am Teltowkanal
mit einer Brücke im Bereich Dreilinden und der Mauerradweg entlang der
ehemaligen Grenze zu Berlin.
Ein Teil der Agenda-Ideen für den Masterplan sollen sich nun in einer Studie
wiederfinden, um deren Förderung sich die Gemeinde beim
Bundesverkehrsministerium beworben hat – eine Entscheidung steht noch aus, hieß
es gestern aus dem Rathaus. Erarbeitet werden soll das Konzept von externen
Fachleuten. Sie sollen deutlich machen, wie gut und unter welchen noch zu
realisierenden Bedingungen man in und von Kleinmachnow aus zur Arbeit radeln
kann.
Insgesamt vergibt der Bund zwei Millionen Euro für nicht investive Maßnahmen
zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans. Letzteren hat die
Bundesregierung 2002 beschlossen. Sein Ziel ist es, den Anteil des Radverkehrs
am gesamten Verkehrsaufkommen in Deutschland bis zum Jahr 2012 zu erhöhen und
eine moderne, sozial- und umweltverträgliche Nahmobilität nach dem Leitbild
„Stadt der kurzen Wege“ zu fördern. pek