Potsdamer Neueste Nachrichten 14.02.07

Leibniz-Schule kämpft um Begabte

Am Stern - Am künftigen Schulcampus im Stadtteil Am Stern kämpft man um begabte Schüler: Die Schulleitung um den amtierenden Schulleiter Uwe Sommerfeld hat sich beim brandenburgischen Bildungsministerium erneut um die Errichtung von Leistungs- und Begabtenklassen beworben. „Wir haben das pädagogische Konzept verändert und erneut eingereicht“, so Sommerfeld, der die bisherige Haltung der Stadt Potsdam sehr bedauert. Denn die Schulverwaltung will die Errichtung von Leistungs- und Begabtenklassen am künftigen Schulcampus nicht unterstützen. Dabei, so Sommerfeld, hätte die Schule sehr gute Pädagogen, die sogar bei der Erarbeitung der Rahmenlehrpläne für die Fächer Physik, Chemie, Biologie und Geografie der Bundesländer Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mitgearbeitet haben. Daher sei ein naturwissenschaftlich-musisches Profil für die neuen Klassen erarbeitet worden.

Sieben der landesweit 31 Schulen mit den künftigen Leistungs- uns Begabtenklassen wurden für Potsdam und Potsdam-Mittelmark genehmigt: aus Potsdam am Helmholtz-Gymnasium, Humboldt- Gymnasium, Evangelisches Gymnasium und Voltaire-Gesamtschule sowie das Weinberg-Gymnasium Kleinmachnow, Haeckel-Gymnasium Werder und Flaeming-Gymnasium Belzig. Abgelehnt worden sind das Wolkenberg-Gymnasium Michendorf sowie das Leibniz-Gymnasium. Während die Schule in Michendorf laut Schulleiter Henrik Reinkensmeier auf einen zweiten Anlauf verzichtet, will das Leibniz-Gymnasium für seinen Standort werben. Millionen Euro würden in den neuen Campus investiert, doch diese spezielle Förderung soll versagt bleiben, so Sommerfeld. Für den kommenden Bildungsausschuss der Stadt habe er daher Rederecht beantragt. Er will für eine Zustimmung der Stadt werben, denn ohne diese wird das Ministerium den Antrag von vornherein ablehnen. CDU-Fraktionschef Steeven Bretz will das Anliegen unterstützen, zur Not auch mit einem Antrag, der die Verwaltung zur Unterstützung auffordert. „Der Bedarf ist da“, sagte Sommerfeld. Im laufenden Schuljahr sei im Leibniz-Gymnasium eine Schnellläuferklasse eingerichtet worden, einzig im Schuljahr 2005/06 konnte aus Mangel an Bewerbungen keine Klasse eröffnet werden. In Michendorf wird das Abziehen der besten Schüler aus der Grundschulen vor Ablauf der sechs Jahre zwiespältig gesehen. Aus taktischen Gründen habe man sich entschieden, keine weitere Bewerbungsrunde einzuläuten. Die Chancen, eine weitere Klasse dieser Art in Potsdam und Umgebung genehmigt zu bekommen, werden vom Schulleiter aufgrund der hiesigen Dichte solcher Angebote ohnehin gering eingeschätzt, da andere Landkreise im Bundesland bislang keine und nur eine solche Klasse im Kreis zugesprochen bekamen. jab