Potsdamer Neueste Nachrichten 27.01.07
02 plant drei Funkmasten in Kleinmachnow Bauausschuss gibt noch keine Empfehlung
Kleinmachnow - Das
Mobilfunkunternehmen 02 plant in Kleinmachnow den Bau drei weiterer UMTS-Funkmasten
bzw. -antennen. Am Stolper Weg sowie am Ende der Rudolf-Breitscheid-Straße nahe
des ehemaligen FATH-Geländes sollen zwei Masten errichtet werden. In in der
Alten Zehlendorfer Villenkolonie ist eine Antenne auf dem Dach eines Wohnhauses
geplant. Frank Fritzsche, 02-Koordinator für die Region Ost, informierte über
die Pläne im Bauausschuss am Donnerstag. Eine Empfehlung gab das Gremium jedoch
noch nicht. „Wir wollen noch weitere sachkundige Informationen“, begründete
Ausschusschef Herbert Franke (UBK/WIR-Fraktion) die Zurückhaltung der
Gemeindevertreter.
Das Zögern hat einen Grund: Vor zwei Jahren sorgte der Bau eines 02-Funkmastes
im Bannwald zu heftigen Diskussionen im Ortsparlament sowie zu Protesten in der
Bürgerschaft. Vor allem wegen seiner Nähe zur Wohnbebauung wurde der Funkmast
von Teilen der Einwohnerschaft abgelehnt, da über eventuelle gesundheitliche
Risiken zu wenig bekannt sei. Letztlich verhindert wurde der Mast nicht. Als
Konsequenz aus dieser Kontroverse beauftragte das Ortsparlament die
Gemeindeverwaltung, ein Konzept über geeignete Standorte für Mobilfunkmasten im
Ort vorzulegen. „Bislang ist das nicht passiert“, bedauert Franke. Rein
rechtlich, so argumentiere die Verwaltung, seien Mobilfunkmasten nicht zu
verbieten. Die Kommune könne lediglich über Bebauungspläne regeln, ob in einem
Gebiet Antennenanlagen errichtet werden.
Das Mobilfunkunternehmen begründet seine Pläne in Kleinmachnow mit einer
Verbesserung des UMTS-Netzes. Die beiden vorhandenen Anlagen im Bannwald und
auf dem Seeberg seien noch nicht ausreichend für eine optimale Versorgung
innerhalb des Ortes, so Fritzsche gegenüber den PNN. Vor allem am Stolper Weg
sei es schwierig, das UMTS-Angebot zu gewährleisten. Der dort vorgesehene
Funkmast sei eine „völlig neue Kosntruktion“, so Fritzsche. „Ein schlanker
Mast, die Antennen verschwinden hinter einer Verkleidung.“
Für Peter Weiß von der BIK (Bürger für
gute Lebensqualität in Kleinmachnow), ist das Vorhaben von 02 der Versuch, eine
verhinderte Installation eines Funkmastes in Zehlendorf nunmehr in Kleinmachnow
auszugleichen. Tatsächlich hat sich 02 vergeblich bemüht, am Autobahndreieck
Zehlendorf einen Mast zu errichten – die Autobahnmeisterei und die Forst hatten
etwas dagegen. Doch würden in Kleinmachnow keine Defizite für Zehlendorf
kompensiert, so Fritzsche. Zum einen sei in dem Berliner Bezirk „alles
erledigt“. Zum anderen, „muss man nach Kleinmachnow gehen, um Kleinmachnow
vernünftig zu versorgen.“ pek