Potsdamer Neueste Nachrichten 23.01.07

Blasig ist bei Kammerspielen skeptisch "Nur noch als leidliches Kino wahrzunehmen"

Kleinmachnow - Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) hat sich skeptisch über die Zukunft der Kammerspiele geäußert. „Es ist schwierig, dieses Dornröschen noch einmal wachzuküssen“, sagte er kürzlich gegenüber den PNN. Es sei bedauerlich, dass es bei den Gesprächen mit dem Eigentümer des Kulturhauses keinen Durchbruch gegeben habe, doch habe dieser bislang Bedingungen formuliert, die nicht akzeptabel sind.

Blasig war im vergangenen Jahr vom Gemeindeparlament beauftragt wurden. mit Kammerspiel-Eigentümer Karl-Heinz Bornemann Verhandlungen über einen möglichen Kauf des Hauses durch die Gemeinde aufzunehmen. Nachdem sich durch einen Trägerverein ein Betreiber für die traditionsreiche Kulturstätte angeboten hatte, sah sich die Kommune kurzzeitig noch einmal zu Gesprächen über eine Zukunft des Hauses animiert, in dem Bornemann zur Zeit lediglich das Kino betreibt und nur sporadisch Veranstaltungen stattfinden. „In der öffentlichen Wahrnehmung sind die Kammerspiele ein nur noch leidlich funktionierendes Kino“, so Blasig. Inzwischen hat der Trägerverein aufgegeben (PNN berichteten) und muss sich laut Blasig fragen lassen, ob dieser das kulturelle Potenzial im Ort und das Kleinmachnower Klientel falsch eingeschätzt hat.

Ob die Gemeinde weiter Verhandlungen führen wird, ließ Blasig offen. Voranginges Interesse gilt offenbar dem Anbau der Kammerspiele, dem einstigen Sitzungsraum des Ortsparlamentes. Dieser ist Eigentum der Gemeinde, weshalb Blasig finanzielle Ansprüche formuliert: „Wir wollen dafür etwas sehen.“ Als Kulturstätten hätten sich inzwischen andere Standorte etabliert. Daher sei es reiflich zu überlegen, „ob es Aufgabe einer Kommune ist, in direkter Nachbarschaft einer gut ausgeprägten Kinolandschaft ein Programmkino zu betreiben.“ pek