Potsdamer Neueste Nachrichten 15.01.06
Gas
geben
Die Eröffnung der ersten Autogas-Tankstelle in Kleinmachnow verursachte ein
mittleres Verkehrschaos
Kleinmachnow - Mittleres Verkehrschaos
kurz vor Samstagmittag: An der Sprint-Tankstelle an der Kleinmachnower
Karl-Marx-Straße konnte ab 11 Uhr eine Stunde lang kostenlos Autogas gezapft
werden.
Mit dem Gratis-Angebot eröffnete die Rheingas Cottbus-Spreegas GmbH die erste
Autogas-Tankstelle Kleinmachnows, die nun als drittes Unternehmen in der Region
das weiße Flüssiggas anbietet. Der erste Kunde an der neuen Zapfsäule war
Herbert Lesser aus Berlin-Tempelhof, der bereits eine halbe Stunde vor der
Eröffnung eintraf. Innerhalb einer Stunde schafften es 23 Fahrer, ihre Autos zu
betanken. Spitzenreiter mit 100 Litern war ein Wohnmobil. Die anderen Fahrzeuge
tankten durchschnittlich 35 Liter, wofür sie an anderen Tankstellen rund 0,60
Euro pro Liter hätten zahlen müssen. Das wäre trotzdem noch fast die Hälfte
billiger gewesen als Benzin, das am Samstag für 1,16 Euro pro Liter an der
gleichen Tankstelle verkauft wurde. Für 12 Cent weniger wurde Diesel angeboten
und Biodiesel für 0,93 Euro.
Autogas, das oft auch als LPG (Liquified
Petroleum Gas) bezeichnet wird, gilt als Beitrag zum Klimaschutz. „Denn der
Energieträger aus Propan- und Butangas, der bei der Gas- und Rohölförderung
gewonnen wird, bildet fast keine Rückstände, da er ohne Rußpartikel verbrennt“,
erklärte Lothar Eder, Geschäftsführer von Rheingas Cottbus-Spreegas während der
Eröffnung. Deshalb wird Autogas auch noch bis 2018 steuerlich begünstigt. Wer
auf diese Alternative umrüstet, profitiert nicht nur von der niedrigen
Mineralölsteuer, sondern darf auch bei Smogalarm fahren.
Als Umrüst-Profis für alle Benzinfahrzeuge empfahl sich bei der Aktion die
Opel-Werkstatt aus der Karl-Marx-Straße. Wer über 20 000 Kilometer jährlich
fahre, für den lohne sich der Einbau, der etwa 2500 Euro koste, erfuhren
Interessenten. Der Tank fürs Autogas besteht aus stabilem Stahl. Eine
ausgeklügelte Sicherheitsstechnik garantiert, dass selbst bei einem Unfall kein
Gas austreten kann. Zudem kann ein bivalent ausgerüstetes Fahrzeug weiterhin
mit Benzin fahren. Und auch während der Fahrt ist es möglich, auf Benzin
umzuschalten.
Sein Navigationssystem hätte ihn um jeden erdenklichen Kirchturm geführt,
freute sich ein Cottbuser, es gerade noch als letzter Kostenlos-Tanker
geschafft zu haben. „Vor einem halben Jahr habe ich umgerüstet und es nicht
bereut", erklärte der Ford-Pilot, der von der Aktion aus der Zeitung
erfahren hatte. KiG