Potsdamer Neueste Nachrichten 12.01.07

Dachschaden ein Fall fürs Gericht

Kleinmachnow - Das defekte Dach der Turnhalle der Kleinmachnower Steinweg-Grundschule ist inzwischen eine Angelegenheit des Gerichts. In dessen Auftrag ist ein Gutachter beauftragt worden, die Beweissicherung für die fehlerhafte Ausführung der Konstruktion vorzunehmen.

Bei der Konstruktion des Daches vor knapp zehn Jahren hat die ausführende Firma Folie statt Fließmaterial verwandt. In der Abschlusskalkulation waren jedoch andere Materialien angegeben und auch in Rechnung gestellt. Zudem wurde die Folie nicht geklebt, sondern genagelt, so dass möglicherweise weitere Holzschichten undichte Stellen aufweisen. Auch wenn es aufwändig ist, hat die Gemeinde das Beweissicherungsverfahren veranlasst, das vor Gericht den vermeintlichen Betrug der damals ausführenden Firma belegen würde. Allerdings ist es fraglich, ob die Firmen rechtlich belangt werden können. Damals beteiligte Unternehmen sind insolvent oder aufgelöst. Im schlimmsten Fall muss die Gemeinde die Kosten tragen. Zudem kostet das gewählte Verfahren Zeit, denn so lange die Beweise nicht gesichert sind, kann mit der Reparatur oder einem Neubau des Daches nicht begonnen werden. Spätestens im März müssten laut Bürgermeister Wolfgang Blasig die Arbeiten beginnen, um zu Beginn des nächsten Schuljahres die Halle wieder nutzen können. Ansonsten wird die provisorisch aufgestellte Sporthalle länger benötigt als geplant.

Währenddessen plant die Gemeinde den Bau einer weiteren Zweifeld-Turnhalle auf dem Gelände der Maxim-Gorki-Gesamtschule. „Es gibt dafür eine starke Zustimmung in der Gemeindevertretung“, so Blasig. Der Bedarf sei gegeben. Realisiert werden könnte das Projekt, ohne Kredite aufzunehmen. Keinesfalls abgerissen werden soll die alte, gegenwärtig genutzte Halle auf dem Schulareal. Auch die werde gebraucht, so Blasig und verweist auf die Seeberg-Grundschule in unmittelbarer Nachbarschaft. Deren Möglichkeiten für den Sportunterricht sind derzeit noch eingeschränkt. pe