Potsdamer Neueste Nachrichten 19.12.06

Mit Kunstschnee nachgeholfen

Schüler des Weinberg-Gymnasiums veranstalteten mit viel Aufwand regionalen Weihnachtsmarkt

Kleinmachnow - Wenn Pilze zwischen Zaun und Kirschlorbeerhecken hervorlugen und letzte Rosenblüten in Rot auftrumpfen, wird es schwierig in Weihnachtsstimmung zu kommen. Bunt leuchtende Rentiere, Schnee- und Weihnachtsmänner in den Vorgärten des Kleinmachnower Weinbergviertels muten da fast trotzig an.

Aber jüngst lag Weihnachten irgendwie in der Luft: Ein süßer Zimtduft verbreitete sich vom Hof des Kleinmachower Weinberg-Gymnasiums aus durch die Straßen. Vor dem mintgrünen Schulgebäude waren zahlreiche Stände aufgebaut, dazu Tannenbäume, Lichterketten und in der Mitte ein historisches Kinderkarussell. Dazwischen herrschte Betriebsamkeit – eine Szenerie wie auf einer Theaterbühne kurz vor Aufführungsbeginn.

Schon im vergangenen Jahr war der schulinterne Mini-Weihnachtsmarkt ein großer Erfolg. Deshalb hatte sich die Schülervertretung entschlossen, in diesem Jahr zu einem regionalen Weihnachtsmarkt einzuladen. Dafür hatten die Schüler einige Gewerbetreibende und zahlreiche Eltern mobilisieren können. Schüler dekorierten Holzspielzeug und Baumschmuck, gegenüber reihte eine Frau handgearbeitete Puppen auf. Selbstgebackene Vanillekipferl, Lebkuchen, Spritz- und Kokosgebäck boten zwei Schüler an, die ihre Einnahmen für ein Aids-Projekt spenden wollen.

Doch am interessantesten war der künstliche Papierschnee, den einige Schüler rings um die Stände rieseln ließen. Schnee, von dem man keine kalten Hände bekam. Sechs große Säcke hatte eine Berliner Filmeffektefirma den Schülern für ihren Weihnachtsmarkt gesponsert. Eine weiße Schneelandschaft war für das Fotostudio des Weihnachtsmannes hergerichtet worden, der allerdings zeitweise fehlte. Denn für diesen Nachmittag hatte er eine Doppelfunktion und sang auch im Chor mit.

Schulleiter Olaf Thiele war die Freude über die Weihnachtsatmosphäre anzumerken, während er sich bei Schülern, Eltern, Lehrern und Händlern bedankte und durchblicken ließ, dass daraus vielleicht sogar eine Tradition werden könnte. Kirsten Graulich