Potsdamer Neueste Nachrichten 06.12.06

Kein Busverkehr am Weinberg

Gemeinde: Schulen müssen bedient werden

Kleinmachnow - Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) soll sich bei der Havelbus Verkehrsgesellschaft dafür einsetzen, dass der Bus der Linie 629 weiter durch die Straße am Weinberg verkehrt. Einstimmig wurde dieser Antrag von CDU-Fraktionschef Ludwig Burkardt im Hauptausschuss am Montag befürwortet.

Hintergrund ist die Absicht von Havelbus, mit Beginn des neuen Fahrplans ab 10. Dezember das Weinberg-Viertel zu umfahren, da wegen parkender Autos eine ungehinderte und zügige Passage nicht mehr möglich sei. Vor allem wegen der Schulen – das Weinberg-Gymnasium, die Kreisvolkshoch- und Musikschule sowie die evangelische Grundschule befinden sich in dem Karree – sei es notwenig, dass Havelbus die Linie wie bisher befährt, so die Gemeindevertreter. Das Busunternehmen indes plant einen Stopp am Zehlendorfer Damm, die Weiterfahrt zum Stahnsdorfer Hof und von dort zum Schwarzen Weg, um das Viertel zu umfahren.

Während sich die Ortspolitiker mit dieser Variante nicht anfreunden können und die sicheren Schulwege in Gefahr sehen, wenn Kinder und Jugendliche vom Zehlendorfer Damm laufen müssen, sind die Anwohner des Weinberg-Viertels weniger beunruhigt. Im Gegenteil: „Es ist eine elegante Lösung, wenn der Bus den Bereich umfährt und das historische Straßenpflaster geschont wird“, meint Matthias Heinrich, der sich sich in der Anwohnerinitiative „Weinberg sind wir“ für den Erhalt der unter Denkmalschutz stehenden Straße engagiert. Auch in den Schulen hat man offenbar kaum ein Problem, wenn die Bushaltestelle nicht unmittelbar am Schultor ist. „Die 100 Meter vom Zehlendorfer Damm sind keine Katastrophe“, meint Musikschulleiter Micheal Goldammer.

Bei einer Ortsbegehung mit Vertretern der mittelmärkischen Verkehrsbehörde wurde geprüft, ob in einigen Bereichen der Straße am Weinberg Parkverbotsschilder aufgestellt werden können. Eine durchgängige Parkverbotszone, wie von Havelbus gefordert, lehnte der Hauptausschuss ab. „Das ist nicht akzeptabel“, so CDU-Vertreter Burkardt. Sollte Havelbus dabei bleiben, die Linie um das Viertel herumzuführen, wird Burkardt die Einrichtung eines alternativen Stadtbusses anregen, der die bisherige Route bedienen soll. pek