Potsdamer Neueste Nachrichten 02.12.06
Kleinmachnows Gemeindevertreter stimmen einem Hotel neben der Hakeburg zu
Kleinmachnow - Grünes Licht gab die
Gemeindevertretung am Donnerstag für den Entwurf eines Bebauungsplanes, der
neben der Hakeburg einen Hotelbau vorsieht. Etwa 2000 Quadratmeter sind für die
Grundfläche des Neubaus geplant, der drei bis viergeschossig errichtet werden
soll. Die Traufhöhe der Burg (12 Meter) soll nicht überschritten werden. Etwa
20 Meter von der Hakeburg entfernt soll dieses „Boardinghouse“ mit gestaffelten
Terrassen gebaut werden. Mit Nutzung der Burg als „Residence Hotel Hakeburg“
würden insgesamt 100 Gästezimmer zur Verfügung stehen.
Der Bauausschuss habe sich kritisch mit den Plänen auseinandergesetzt, erklärte
Herbert Franke (UBK/Wir) und lege Wert darauf, dass sich der Bau in die
Landschaft einfüge. Franke sagte, dass die Platanenallee erhalten bleibe und
der Baumbestand zum See noch kartiert werden müsse. Jens Klocksin (SPD) merkte
zu dem Vorhaben an: „Es war kein einfacher Weg, jemanden zu finden, der das Hakeburggebäude
nutzt, denn wirtschaftlich tragbar muss das Projekt ja auch sein“. Die Kritik
an einer geplanten Steganlage müsse deshalb einer pragmatischeren Sicht
weichen, meinte Klocksin.
Der Steg, der von 50 Meter Länge bereits
auf 30 Meter verkleinert wurde, war bereits in der Einwohnerfragestunde
beanstandet worden. Gerhard Casperson vom Förderverein Bäketal/Buschgraben
vermisste in dem Entwurfskonzept des Architekten Hinweise auf die verkehrliche
Anbindung der Steganlage. Da Platz für Gästeboote vorgesehen sei und
Veranstaltungen auf der Plattform stattfinden sollen, müsse folgerichtig auch
eine Zuwegung für Catering eingeplant werden. „Wird dann der Uferweg zu einer
Straße ausgebaut werden“, fragte Casperson nach.
Das dementierte Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD). „Im B-Plan sind nur Fuß-
und Radweg vorgesehen, mehr nicht“, sagte Blasig. Er selbst zweifle, ob die
Steganlage überhaupt realisiert werde, verwies aber auf den Bauausschuss. „Dort
konnte man sich einen Steg vorstellen“, so Blasig. Casperson befürchtet indes,
der Bau einer Steganlage könne bei anderen Anliegern ähnliche Wünsche wecken.
Bisher hätten die Gemeindevertreter solche Anträge immer mit Verweis auf das
Landschaftsschutzgebiet abgelehnt. Fest steht für Casperson deshalb, dass es
nicht funktionieren werde, den Bau einer Steganlage zuzulassen, während anderen
ein solches Ansinnen verweigert werde. KiG