Potsdamer Neueste Nachrichten 29.11.06
Kleinmachnow – quo vadis?
In den letzten Tagen und Wochen entstand eine Diskussion über die kommunale
Zukunft Kleinmachnows. Bleiben wir eigenständig, fusionieren wir nur mit
Stahnsdorf oder soll es einen Dreierbund mit Teltow geben? Jede Version wird je
nach ideologischer oder mentaler Ausrichtung favorisiert oder verteufelt und
Andersdenkende beschimpft. So etwas polarisiert, schafft Gräben und ist wenig
zielführend. Schon in den 30er Jahren lehnte Kleinmachnow den Anschluss an
Berlin-Zehlendorf ab, obwohl vieles, wie z. B. Post und Personenverkehr, von
Berlin aus geleitet wurde. Auch hatten wir Berliner Telefonnummern. Aber es gab
keine Fusion und diese Eigenständigkeit als kommunale Selbstbestätigung haben
wir alten Kleinmachnower ab 1945 bitter bereut! Nun werden wieder
Vereinigungsbestrebungen, die auch zu DDR-Zeiten langjährig erörtert wurden,
nach allen Seiten hin diskutiert. Wer es will, findet nur Vorteile, wer dagegen
ist nur Nachteile. Es ist aber Objektivität gefragt,
denn: Wer durch des Argwohns Augen schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative Pro-Kleinmachnow wollen nicht dazugehören.
Deshalb sind folgende Fakten wichtig:
1. Warum ist diese Maßnahme erforderlich?
2. Wem nutzt sie auf welche Art und
Weise?
3. Wie reagieren die Betroffenen?
4. Wann soll die Maßnahme realisiert werden?
5. Gibt es gesetzliche Vorgaben oder Hindernisse?
6. Welche finanziellen Auswirkungen auf wen hat es?
7. Gibt es Alternativ-Lösungen?
In diesem Sinn werden auch wir von Pro-Kleinmachnow unsere Meinung finden.
Übrigens: Wie wäre es mit einem Anschluss an Berlin, da die geografischen
Bedingungen und die enge Bebauungsnähe sehr dafür sprechen würden! Aber das ist
nur ein Gedanke und Gedanken sind frei.
Bernd Jentzsch, Vorsitzender der Initiative Pro-Kleinmachnow
Bürgerinitiativen als „Splittergruppen“?
Die SPD in Kleinmachnow benennt, dass die aktuellen politischen
Entwicklungen über die Internetpräsenz begleitet werden soll. Interessante Neuigkeiten
sind bereits jetzt in der neuen Internetpräsenz dem Bericht von Herr Dr. Scharp
über die Gemeindevertretung zu entnehmen. Es wird von „Splitterinitiativen“
gesprochen, die im Ort tätig seien.
Kleinmachnow ist bekannt für die Vielzahl an Parteien und Wählervereinigungen.
Auch die Anzahl der Bürgerinitiativen ist bekanntlich groß. Die Wählergruppen
und Bürgerinitiativen als „Splittergruppen“ zu bezeichnen, ist ein Skandal und
ist eine Verunglimpfung von Bürgerengagement.
Die SPD, allen voran Herr Blasig, Herr Bültermann und Herr Dr. Scharp, sollte
sich als aller erstes mal fragen, warum waren bei den letzten Kommunalwahlen
die Wahlergebnisse der ihrerseits genannten „Splittergruppen“ so hoch ? Was bewegt die Bürger im Ort ?
Ist es das Automobil-freundliche Kleinmachnow oder ist es ein von Bürgern in
die Diskussion gebrachte familienfreundliches und damit möglichst autofreieres
und lebenswertes Kleinmachnow (Beispiel Kiebitzberge)? Ist es dem Bürgermeister
bzw. dem Schulleiter zu verdanken, dass die Eigenherd-Sporthalle jetzt so im
reinen Wohngebiet – ohne Tiefgarage – verträglich angepasst ist oder den
betroffen Bürgern sowie einer Bürgerinitiative im Ort?
Ist es die Ignoranz der Mächtigen oder stellen mündige Bürger – offiziell
tituliert als „Splittergruppe“ – ein Überbleibsel dar, welchem die Verweigerung
des Rederechts begegnet werden muss um damit diesen in der Kommunalpolitik
keine Öffentlichkeit geben müssen ? Aus solchen Äußerungen und
Selbstdarstellungen wie von Herr Dr. Scharp wird der Nichtwähler gestärkt. Die
Verunglimpfung von Bürgern, gewählt oder nicht, findet in den Köpfen der
Mächtigen statt. Insofern einen herzlichen Glückwunsch für die neue
Internetpräsentation!
Peter Weis, Mitglied der Bürger für gute Lebensqualität in Kleinmachnow e.V.