Potsdamer Neueste Nachrichten 20.09.06
Die Berlin-Brandenburg International School baut Sportplatz und Sporthalle für 14 Millionen Euro
Kleinmachnow - Insgesamt 14 Millionen
Euro will die Berlin Brandenburg International School (BBIS) in Kleinmachnow
bis Ende 2007 auf dem Seeberg investieren. Neben dem Umbau eines der alten,
unter Denkmalschutz stehenden Reichspostbauten für die so genannte Middle
School sollen bis zum Sommer 2007 eine Außensportanlage und bis zum Winter 2007
eine Sporthalle mit drei Spielfeldern gebaut werden. Darüber informierten
gestern der Direktor der BBIS, Thomas Schädler, und der Geschäftsführer,
Burkhard Dolata, in einem Pressegespräch. Mit dem Kauf des 40 Hektar großen
Seeberg-Geländes von der Deutschen Telekom im Juni dieses Jahres wurde die BBIS
wirtschaftlicher Eigentümer und habe somit die Grundlage geschaffen, um längst
fälligen Bauvorhaben umzusetzen, sagte Thomas Schädler.
Die 1990 in Potsdam gegründete Internationale Schule, auf der vor allem Kinder
ausländischer Familien unterrichtet werden , zog wegen der ständig wachsenden
Schülerzahlen im Jahr 2001 auf das Seeberg-Gelände in Kleinmachnow. Und auch in
Zukunft wird die BBIS mit wachsenden Schülerzahlen zu tun haben. „Derzeit
werden hier 481 Schülerinnen und Schüler unterrichtet“, sagte Schädler. In den
kommenden Jahren rechnet Schädler damit, dass die Zahl auf 900 anwachsen werde.
Um auch weiterhin dem Anspruch der Schule gerecht zu werden, jeden einzelnen
Schüler ganz individuell zu betreuen, habe man die bisherige zweiteilige Schulstruktur
noch einmal geteilt, so Schädler. Neben der Elementary School (3 Jahre - 5.
Klasse) und der High School (9. - 12. Klasse) gibt es jetzt eine Middle School.
Diese Middle School ist in vier Häuser unterteilt und orientiere sich dabei an
der Schulstruktur der Zauberschule Hogwarth aus der Romanfolge „Harry Potter“.
Mit dieser Struktur solle das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Schüler
gefördert werden, so Schädler.
Derzeit unterrichten 62 Lehrer an der
BBIS. So liege der Klassendurchschnitt bei 15 Schülern. Mehr als 18 Schüler pro
Klasse sind nicht zugelassen. „Wir wollen keine Schulfabrik werden“, sagte
Schädler. Die individuelle Betreuung der Schüler bleibe oberstes Gebot. Um
diese noch zu verbessern, hat die BBIS eine Schulpsychologin eingestellt. Die
gebürtige Amerikanerin Christina Limbird unterstützt unter anderem Schüler mit
Lernschwierigkeiten oder berät Eltern. In besonders schwierigen Fällen soll
diese Betreuung sogar bis in den Unterricht reichen, so Christina Limbird.
Mit dem Ausbau eines der fünf Reichspostbauten und dem geplanten Bau der
Sportanlage sowie der Dreifeldsporthalle komme die BBIS ihrem erklärten Ziel
näher, das gesamte Seeberg-Gelände zu einem Campus zu entwickeln, sagte
Geschäftsführer Burkhard Dolata. In dem einstigen Reichspostbau werde derzeit
die obere Etage saniert. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen
werden. Dolata erklärte, dass die BBIS hier sehr gut mit dem Denkmalschutz
zusammenarbeite. Hier werden pragmatische Lösungen gefunden, die dem Denkmalschutz
gerecht werden, aber trotzdem den Nutzern entgegenkommen.
Der Sportplatz soll unter anderem aus einem Fußballplatz, sechs
400-Meter-Bahnen und eine Tribüne mit 520 Sitzplätzen bestehen, sagte Dolata.
Die Sporthalle, die auch von Kleinmachnower Sportvereinen genutzt werden soll,
wird mit drei Spielfeldern und einer Höhe von sieben Metern internationalen
Maßstäben entsprechen. „Wahrscheinlich wird die Halle die größte im Landkreis
sein“, so Dolata. Eines der drei Spielfelder soll so angelegt werden, dass hier
auch Konzerte und Theateraufführungen stattfinden können. Bis zum geplanten Bau
eines Auditoriums soll die Sporthalle so als Multifunktionshalle dienen.
Das geplante Auditorium gehört zu den fernere Zukunftsplänen der BBIS. Dazu
zählen auch weitere Bauvorhaben und Lehr- und Naturpfade im angrenzenden Wald.
Doch zuerst müsse das erste große Bauvorhaben bewältigt werden, sagte Dolata.
Was jedoch die weiteren Pläne betrifft, gibt man sich auf dem Seeberg
optimistisch. Die ständig wachsenden Schülerzahlen sprechen da eine eigene
Sprache. Dirk Becker