Potsdamer Neueste Nachrichten 16.09.06


Masterplan Fahrrad für Kleinmachnow abgelehnt SPD und CDU stimmten gegen Grünen-Vorschlag

Kleinmachnow - Enttäuscht äußern sich Kleinmachnows Grüne über das Scheitern des „Masterplan Fahrrad Kleinmachnow“ auf der Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses am vergangenen Mittwoch. Einvernehmlich hatte die Mehrheitsfraktionen von SPD und CDU gegen die Beschlussvorlage von Bündnis90/Die Grünen gestimmt. In ihrem Beschlussantrag hatten die Grünen von der Gemeinde gefordert, ein Grundlagenpapier zu erstellen, mit dem in den nächsten Jahren die Fahrradwege im Ort sicherer werden sollen. Dieses Grundlagenpapier sollte ein externes Büro erstellen, die dafür veranschlagten Kosten in Höhe von 20 000 Euro sollte die Gemeinde zahlen.

„Um den Anteil des Radverkehrs im Ort um 50 Prozent bis 2012 zu steigern, müssen die Radwege sicherer werden. Dazu gehören bündige Anschlüsse, auch aus Neben- an Hauptstraßen und eine klare übersichtliche Verkehrsbeschilderung“, heißt es in dem Antrag. Auch sämtliche Fußwege der Gemeinde sollten in dieses Konzept einbezogen werden. Wichtige Forderungen, die laut der Grünen in dem Masterplan aufgenommen werden sollten, waren unter anderem „mehr Fahrradspuren an der Straße, Vorrang für Radfahrer an den Ampeln und fahrradfreundliche Kreisverkehre, weitere Verbesserungen der Verkehrssicherheit für Schüler durch Einführung von Fahrradstraßen auf den Schulwegen“. Zusätzlich forderten die Grünen die Schaffung der Stelle eines Fahrradbeauftragten, der alle Maßnahmen koordiniert und für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Der „Masterplan Fahrrad Kleinmachnow“ sollte eine Radverkehrsstrategie beinhalten, die Fahrradfreundlichkeit beweist und durch viele Einzelmaßnahmen das Gesicht Kleinmachnows positiv verändern soll. So würde Kleinmachnow die besten Voraussetzungen erfüllen, in Zukunft eine Musterkommune in Sachen Fahrrad zu werden, so die Grünen in ihrem Grundlagenpapier.

„Die Verlierer in der Sache sind vor allem die Kinder, die Jugendlichen und die Menschen ohne Auto in Kleinmachnow, deren Verkehrssicherheit wieder einmal hinten angestellt wird“, erklärte der Ortsvorsitzende der Grünen Michael Martens in einer Pressemitteilung. Bedauerlich sei, dass sich die Umsetzung einer Fahrrad freundlichen Verkehrspolitik gerade nicht zusammen mit der SPD in Kleinmachnow umsetzen lasse, beklagt die Gemeindevertreterin von Bündnis90/Die Grünen, Barbara Sahlmann. Besondern verwunderlich sei dies, weil die SPD gerade Werbebroschüren verteilt habe, in denen sie sich rühmt, den Verkehr in Kleinmachnow umweltfreundlicher zu gestalten. Dirk Becker