Potsdamer Neueste Nachrichten 31.08.06

23 Wege führen in die Kiebitzberge

Kleinmachnow - In einem internen Werkstattgespräch wurden am Dienstag dem Kleinmachnower Bau- und Verkehrsausschuss Varianten für eine Verkehrserschließung der Sportstätten in den Kiebitzbergen vorgestellt. Die – bislang strittige – Frage, wie die Verkehrsführung in diesem Gebiet gestaltet werden soll, ist Teil des Bebauungsplanes (B-Plan), der für die Kiebitzberge erstellt wird. Der beauftragte Planer Herbert Staadt präsentierte 23 Varianten, jede einzelne war von Staadt mit Punkten bewertet worden.

WIR-Gemeindevertreter John Banhart empfand die Veranstaltung als einen Versuch des Bürgermeisters, ein „Fiasko wie bei der Diskussion des B-Plans für den Seeberg zu vermeiden, als monatelang immer neue Varianten auf den Tisch kamen und in allen Ausschüssen unkoordiniert diskutiert und zerredet wurden“. Dagegen sei nichts einzuwenden, jedoch sieht Banhart die Veranstaltung auch als einen „Versuch der Manipulation der Gemeindevertreter“. So sei das Punktesystem von „Willkür und dem Bestreben geprägt, die von der Verwaltung bevorzugte Variante als beste erscheinen zu lassen,“ so Banhart in einer gestrigen Presseerklärung. Ohne Beweis seien alternative Ideen mit angeblich wirtschaftlichen Zwängen oder vermeintlichen Widersprüchen zur Straßenverkehrsordnung abgelehnt worden. Letztlich sei der von der Verwaltung favorisierte Entwurf mit sieben Punkten am höchsten bewertet worden. Dieser Entwurf sei mit dem Status quo, der von zahlreichen Anwohner als schwer erträglich empfunden wird, fast identisch, so Banhart.

Weniger kritisch äußert sich sein Fraktionskollege und Bauausschusschef Herbert Franke. Bei der Verkehrserschließung der Kiebitzberge gelte es drei Dinge zu beachten, so Franke: die Belange der Anwohner, minimale Eingriffe in Natur und Landschaft sowie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Sportstätten. Letztere wäre gefährdet, würde man dem Vorschlag der Bürgerinitiative folgen und den Parkplatz vor dem Sportforum zurückbauen. Als machbare Varianten bewertet Franke die Optimierung des Statuts Quo oder den Bau einer Straße parallel zur Fontanestraße. Diese würde, so die Idee, auf den Zehlendorfer Damm münden und Autos ausschließlich vom und zum Parkplatz des Sportforums führen. Der Verkehr zum Freibad würde indes ausschließlich vom und zum Thomas-Müntzer-Damm gelenkt. So könnte man die beiden Verkehrsströme trennen – den einen zum Bad, den anderen zum Sportforum.

Im Vorfeld des Werkstattgesprächs ist verabredet worden, die besten Varianten der Anwohnerschaft vorzustellen. pek