Potsdamer Neueste Nachrichten 27.07.06
Potsdam/Kleinmachnow - Für den weiteren
Ausbau des Berliner Mauerradweges sieht der Potsdamer Kreisverband der
Bündnisgrünen dringenden Entscheidungsbedarf auch auf mittelmärkischen
Territorium. Die Verbindung vom Königsweg über die alte Autobahnbrücke, die den
Teltowkanal nach Albrechts Teerofen quert, galt bislang als „Bereicherung der
Route“, so die Grünen bei einem gestrigen Pressegespräch zu ihren geplanten
„Mauerstreifzügen“. Inzwischen ist die Strecke blockiert: Wie berichtet, hat
das Land Berlin den Zugang zu der Brücke gesperrt und die Nutzung der
Überquerung untersagt. Nachdem SPD-Politiker wie die Bundestagsabgeordnete
Andrea Wicklein, der Kleinmachnower Landespolitiker Jens Klocksin oder der
Güterfelder Peter Ernst den Erhalt und die Öffnung der Brücke gefordert haben,
machen sich nun auch die Grünen für eine weitere Nutzung stark. „Der
Verbindungsweg sollte fahrradfreundlich hergerichtet und die Brücke für den
Fuß- und Radverkehr offiziell freigegeben werden.“
Grünen-Kreischef Jürgen Stelter nannte die Brücke gemeinsam mit der
Stammbahnbrücke über die alte Autobahn und der alten, vom Verfall bedrohten
Raststätte Dreilinden eines die „letzten authentischen Relikte der deutschen
Teilung vor dem Grundlagenvertrag“. Alle drei Bauwerke sollen in den
Mauerradweg integriert werden. „Wir begrüßen“, so Stelter und der Berliner
Grünen-Europaabgeordnete Michael Cramer, „dass Brandenburg die alte
Autobahnbrücke unter Denkmalschutz gestellt hat und fordern den Berliner Senat
auf, bis spätestens zum 45. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August 2006
ebenfalls einen entsprechenden Beschluss zu fassen.“
Der Mauerradweg ist ein Gemeinschaftsprojekt von Berlin und Brandenburg. In der
bislang fünfjährigen Zusammenarbeit der beiden Länder wurde der Mauerweg
ausgeschildert und fahrradfreundlich gestaltet. Zu den „spektakulärsten
Verbesserungen“ zählen die Grünen die Unterquerung der Anhalter Bahn in
Lichterfelde Süd und den Weg entlang dem Britzer Verbindungs- und dem
Teltowkanal. pek